Rezension

Hayes - Top / Soléne - Flop

Als du mich sahst - Robinne Lee

Als du mich sahst
von Robinne Lee

Bewertet mit 3.5 Sternen

Inhalt: 

In „Als du mich sahst“ von Robinne Lee geht es um Soléne und Hayes, die sich trotz des Altersunterschiedes von 20 Jahren ineinander verlieben. 
Hayes ist Mitglied in einer Boygroup. Die beiden lernen sich bei einem Konzert von Hayes Gruppe kennen, als Soléne ihre Tochter und deren Freundinnen, begleitet. Danach verbringen die beiden viel Zeit miteinander. Soléne kann das Ganze nicht so genießen, da sie der Altersunterschied und die Öffentlichkeit, in der Hayes steht, beschäftigt. Auch ihr Umfeld scheint nicht so begeistert zu sein, als sie davon erfahren. Hayes allerdings kämpft für ihre Liebe und so treffen sich die beiden immer wieder in verschiedenen Städten und Ländern, während Hayes auf Tour ist. Aber kann diese Liebe gut gehen ? 

Meinung: 

Der Leser darf die beiden dabei begleiten wie sie sich immer mehr ineinander verlieben. Die Gefühle und das knistern zwischen den beiden, kann man spüren. Die große Liebe allerdings hab ich den beiden nicht so ganz abgekauft.
Die Geschichte ist aus der Sicht von Soléne geschrieben, dennoch konnte ich ihre Handlungen nicht immer verstehen und die Sympathie zu ihr hat im Verlauf des Buches abgenommen.
Ihre privaten Zusammenkünfte mit Hayes werden, wie auch Hayes selbst, ansprechend und erotisch beschrieben. Hayes wirkt auf mich erwachsen und sympathisch. Er ist ein echt toller Protagonist zum verlieben. Die 20 Jahre Altersunterschied merkt man nur, weil Soléne es ständig zum Thema macht, was teilweise schon ziemlich genervt hat. Auch ihre Eifersucht, wegen Hayes Ex-Partnerinnen, fand ich unangebracht und albern. Immerhin hat sie eine Tochter und wirkte teilweise auf mich, als hätte sie mit ihrem Ex-Mann noch nicht ganz abgeschlossen. Es gibt relativ viele Konflikte, aber das Potenzial wurde nicht immer genutzt. Meistens war Soléne sich sehr unsicher und wollte keine richtige Entscheidung treffen. Andere Konflikte wurden immer nur kurz angekratzt. An einigen Stellen wird die Mutter von Soléne, welche Französisch spricht, zitiert. Da ich selbst kein Wort französisch verstehe und es nicht wirklich übersetzt wird, war das für mich eher störend. Klar, ich kann mir schon vorstellen was ihre Mutter ihr zu sagen hatte, aber es hat mich gestört, es nicht genau zu wissen. Es gibt recht viele Nebencharaktere und da ich mir Namen nicht so gut merken kann, hatte ich ein paar Probleme damit. Die Einblicke die man in das Tourleben einer Boygroup bekommt, fand ich interessant und gut beschrieben.

Der Schreibstil ist flüssig und ich war nach wenigen Seiten in der Geschichte und anfangs total begeistert. Die Sprache ist häufig gehobener, reifer und anspruchsvoller, als bei vergleichbaren Romanen. Das Cover ist wunderschön und passt super zum Protagonisten Hayes. Der Handlungsverlauf war spannend und nachvollziehbar. Trotz der Kritikpunkte, habe ich dieses Buch gerne gelesen und es war für mich an keiner Stelle langweilig.

Fazit:

Die Begeisterung für diese Geschichte, konnte sich leider nicht bis zum Ende halten. 
Anfänglich wollte ich das Buch garnicht aus der Hand legen aber das Ende war relativ unbefriedigend. Die Geschichte ist grundsätzlich nett und es ist kein schlechtes Buch, aber es hat mich auch nicht begeistert und die Message ist mir nicht ganz klar. Also eine schöne Geschichte für zwischendurch, aber nicht die ganz großen Gefühle.