Rezension

Heikle Fälle

Das Dezernat für heikle Fälle - Alexander McCall Smith

Das Dezernat für heikle Fälle
von Alexander McCall Smith

Bewertet mit 2.5 Sternen

Da habe ich jetzt ein Buch gelesen, dessen Autor ich schon lange kenne und schätze und bin ziemlich ratlos, wie ich meine Eindrücke zusammenfassen kann.

Das Dezernat für heikle Fälle ist Malmö angesiedelt, einen harten Schwedenkrimi darf man aber nicht erwarten. Aber das ist ja schon aus der Beschreibung ersichtlich. Es geht um Menschliches-Allzumenschliches, das McCall Smith in seinen Fällen thematisiert. Ob ein unerklärlicher Messerstich in die Kniekehle eines Markthändlers, der angebliche Mord an einem imaginären Freund oder die seltsamen Begebenheiten um ein einsames Wellnesshotel, so unwahrscheinlich es klingt, so „normal“ ist die Auflösung.

Ulf Varg geht seine Fälle anders an. Er umkreist sie, lässt seine Gedanken schweifen, greift Gespräche mit seinem Therapeuten auf, bis er zu einer logischen Erklärung kommt. Dabei wird er von einem Team unterstützt, das genau zur Skurrilität der Fälle passt. Das alles beschreibt der Autor mit intelligenten Finten in seiner eleganten Sprache. Seine Figuren sind schon sehr eigen, aber meist sehr menschlich in all ihren Fehlern oder Eigenheiten.
Es ist amüsant für einen gemütlichen und entspannten Nachmittag, es unterhält mit einem Augenzwinkern, aber Spannung sollte man nicht erwarten.

Ich denke, ich werde mir wieder einmal meine alten Mma Ramotswe –Fälle aus dem Regal ziehen.