Rezension

Heile Welt Dystopie

Der Wal und das Ende der Welt - John Ironmonger

Der Wal und das Ende der Welt
von John Ironmonger

Bewertet mit 3 Sternen

Als Joe Haak im wahrsten Sinne des Wortes in ihr Dorf gespült wird, herrscht unter den Bewohnern des kleinen Küstenörtchens St. Piran Aufregung. Schließlich passiert hier sonst nicht gerade viel. Dass der Dorfneuling dann noch eine drohende Gefahr wittert, die scheinbar niemand anderes kommen sieht, macht seine Ankunft noch bedeutsamer.

Die Geschichte um den Wal und das Ende der Welt liest sich schnell und flüssig. Es ist durchaus unterhaltsam, da durch Auslassungen und kleine Kliffhanger Spannung erzeugt wird. Es ist alles irgendwie so niedlich und wohlfühlig, dass man sich gar nicht vorstellen kann, dass hier irgendetwas Schlimmes passieren wird. Eine heile Welt Dystopie. Auch die Ausflüge in die Informatik und die Zusammenhänge der Weltwirtschaft waren durchaus interessant.

Für mich war die Lektüre zwar nichts weltbewegendes aber zumindest unterhaltsam. Wenn dann nicht das Ende gekommen wäre. Es hätte sicher viele interessante und kreative Varianten dafür gegeben, dieses Buch abzuschließen. Ironmoger hat sich für die seichteste aller Möglichkeiten entschieden. Ein kuschelig niedliches alles-ist-wieder-gut-Happy-End mit ordentlich Botschaft, Erkenntnis und einem Liebesfinale, dass nirgendwo unnötiger gewesen wäre als in dieser Geschichte. Das seltsame Liebesdreieck, das Ironmoger entwirft hat mich vor allem zum Ende hin furchtbar geärgert.

Für mich eine weitestgehend unterhaltsame Geschichte, die am Ende grandios in den Sand gesetzt wurde. Eine heile Welt Dystopie in der es für jedes Problem direkt die richtige Lösung gibt. Es hätte eine nette Geschichte über Menschlichkeit und Gemeinschaft werden können. So werde ich nur das klebrige Ende im Kopf behalten.