Rezension

Heimkehr

Leuchtturmtage - Anni Deckner

Leuchtturmtage
von Anni Deckner

Bewertet mit 3 Sternen

In ihrer 15jährigen Ehe hat sich Stella rundgefuttert, mit viel Einsatz hat sie ihren Mann Holger umsorgt und verwöhnt. Stella fällt aus allen Wolken als Holger sie verlässt, genauer gesagt, sie aus dem Haus wirft. In ihrer Not lädt Stella ihre Sachen ins Wohnmobil und macht sich auf den Weg in ihren Heimatort an der Nordseeküste. Sie liest den Anhalter Hauke auf, der auch nach Norden möchte, um sich um seine Großmutter zu kümmern. Hauke erweist sich als ausgesprochen guter Reisegefährte, der Stella in einer schwierigen Situation beisteht. Zuhause angekommen, fühlt sich Stella zwar noch sehr durch den Wind aber doch viel Wohler. Ihr Bruder bereitet ihr ein herzliches Willkommen und auch der Tierarzt Michael, den sie aus der Schulzeit kennt, scheint sehr erfreut über ihre Ankunft.

 

Nachdem sie ihre eigenen Wünsche während ihrer Ehe immer hintenangestellt hat, soll nun Stella selbst zum Zuge kommen. Sie möchte die Zeit in der Heimat nutzen, um ihre eigenen Wünsche kennenzulernen, für sich selbst zu sorgen und sich eine finanzielle Lebensgrundlage zu schaffen. Mit Enthusiasmus und Energie geht Stella ans Werk. Ihr liebenswertes Auftreten öffnet ihr viele Türen. Und immer wieder zieht es sie zu Spaziergängen an ihr geliebtes Meer. Schnell fühlt sich Stella wieder ganz heimisch im hohen Norden, sie möchte gerne für immer mit ihrem Bruder zusammen auf dem Elternhof bleiben. 

 

Schon nach wenigen Seiten merkt man, wie gerne die Autorin ihre Heimat mag. Die Beschreibungen vom Meer lesen sich echt nach mehr. Mit sehr gefühlvollen Worten schildert sie die Erlebnisse ihrer Stella. Eine heimelige Geschichte hüllt einen beim Lesen ein und gerne sieht man Stella aus sich heraustreten und entwickeln. Nicht selten jedoch geraten die Gefühle in Überschwang und allzu aufjauchenzd oder schluchzend verläuft der Gang der Handlung. Für einen  Leser von Kriminalromanen, der sich gerne mal eine Abwechslung gönnt, ist dieser Roman mit der an sich sehr schönen Grundidee nur bedingt geeignet.