Rezension

Heimweh, Immigration, Liebe – viele Rückblicke auf das eigene Leben!

Eine Feder auf dem Atem Gottes -

Eine Feder auf dem Atem Gottes
von Sigrid Nunez

Bewertet mit 2.5 Sternen

Wie wächst ihr Vater in Shanghai auf, der die Sprache der chinesischen Mutter nicht spricht? Ihr chinesisch-panamaischer Vater, als amerikanischer Soldat im Nachkriegsdeutschland stationiert mit schlechten Englischkenntnissen trifft auf Christa, die bald mit dem zweiten Mädchen schwanger ist und mit ihm in die USA in eine Sozialbauwohnung zieht. Diese Familie von multiethnischer Herkunft leidet ständig unter Streit, Strafen, Drohungen und Armut, unter einer lieblosen Ehe der Eltern.

In der Rückbesinnung der Autorin schildert sie etwas zu ausladend ihr unglückliches Leben: der ständig arbeitende, ihr doch zu stiller Vater, ihre sehr dominante Mutter, ihre Teenagerjahre voll von geliebten Ballettstunden, denn Tanzen hilft ihr bei der  Flucht aus dem wirklichen Leben. Schließlich folgen ihre ersten Sex-Erfahrungen, frühe Lektion zu den Lebensbedingungen der Frau.

Der Buchtitel spielt wohl auf die Verbitterung der Mutter an: »Wie in Gottes Namen bin ich nur hierher gekommen?«, fragte sie, den Kopf in die Hände gestützt, wirklich verwundert; als wäre sie wie eine Feder hierher geweht worden.