Rezension

Heiß, explosiv, berauschend

Höllenjazz in New Orleans
von Ray Celestin

Bewertet mit 5 Sternen

Ich gebe zu, das Cover hätte mich nicht dazu animiert, das Buch in die Hand zu nehmen. Doch nach wenigen gelesenen Sätzen taucht man bereits tief ein in die Welt von New Orleans um 1920, in die Welt des Jazz, der Prohibition, des Gangstertums, eine Welt, in der Misstrauen herrscht, in der eine explosive Mischung an Einwanderern und die nicht minder explosive rassistische Gesinnung der Einwohner als ständige Gefahrenquelle lauert. Die Mafia und Louis Armstrong, Tarotkarten und  der quasi unsichtbare Mörder – 500 Seiten, die man wie im Rausch liest…

Das Buch erzählt die (wahre) Geschichte des Serienkillers Axeman, der New Orleans in Angst und Schrecken versetzt. Und es erzählt von drei höchst unterschiedlichen Ermittlern, die Jagd auf den Killer machen. Der mysteriöse Mörder tötet mit der Axt und hinterlässt, sozusagen als Markenzeichen, bei seinen Opfern jeweils eine Tarotkarte. Immer schneller und schneller schlägt er zu… Die gelungene Mischung aus Fakten und Fiktion macht das Buch besonders intensiv und überaus spannend. Das Personenverzeichnis zu Beginn des Buches ist, zumindest anfänglich, sehr hilfreich. Der Autor schafft es, so atmosphärisch dicht zu schildern, so dass man als Leser das Gefühl hat, man sei selbst mitten in die rauschhafte Zeit gefallen und erlebe den Schmelztiegel an Korruption, Voodoo, Rassismus und Angst hautnah mit.

Ein berauschendes Lesevergnügen, und das über 500 Seiten!