Rezension

Heiterer Skiurlaub

Drei Männer im Schnee
von Erich Kästner

Bewertet mit 4.5 Sternen

Der Millionär Tobler, der ein Kindskopf ist, hat einem seiner Unternehmen ein Preisausschreiben vorgeschlagen. Bei diesem nimmt er selbst unter Pseudonym teil und gewinnt den 2. Platz, einen Skiurlaub in die Alpen. Dort will er als armer Mensch Schulze auftreten. Seinen Diener Johann stattet er als Millionär aus und nimmt diesen mit. Nur seine Tochter und die Hausdame machen sich Sorgen und informieren das Hotel. Den ersten Preis und ebenfalls eine Reise hat der stellungslose, ledige Dr. Hagedorn gewonnen. Was für ein Luxusaufenthalt und Glück ihn erwartet, ahnt er nicht.

Die Preisträger machen sich auf den Weg zum Hotel in die Alpen und direkt bei der Ankunft wird Dr. Hagedorn mit dem wirklichen Millionär verwechselt. So erhält er ein außergewöhnlich ausgestattetes Hotelzimmer mit drei Siamkatzenbabys, und kann sich vor den Frauenherzen nicht retten. Der Diener Johann ist gleichzeitig angekommen und merkt, wie das Hotelpersonal Hagedorn mit dem Undercover-Millionär verwechselt. So nähert sich Johann dem jungen Hagedorn an. Bald kommt auch Millionär Tobler bzw. der arme Schlucker Schulze zu Fuß im Hotel an. Doch diesen möchte man ganz schnell wieder los werden und bietet ihm das schlechteste Zimmer im ganzen Haus an, die Dachstube, in die es hineintropft.  Es kommt dazu, dass sich die Männer kennenlernen und allerlei Schabernack treiben.

Da Johann dahinter kommt, wie der Millionär hausen muss, und so Mitleid mit seinem Chef hat, schreibt er einen Brief nach Hause. Bald kommen auch die Tochter Toblers und die Hausdame undercover angereist. Die heitere Verwechslungskomödie nimmt seinen Lauf.

Dieses Buch ist ein humoristisches Stück Kästners. Sicher ist das Doppelgänger-Motiv sehr bekannt,  vor allem bei Kästner. Aber der besondere ironisch, zynisch und sarkastische Schreibstil des Autors macht das Ganze sehr amüsant und es gibt viel zu lachen. Außerdem wird das Alpenpanorma herrlich bei einigen Ausflügen beschrieben. Die reichen Leute werden klischeemäßig vorgeführt.

Bei all dem Humor lässt sich aber bei genauem Hinlesen auch die ein oder andere versteckte Gesellschaftskritik am Nazi-Propaganda-Regime entdecken. Denn der Begriff der Propaganda wird hier doppeldeutig bzw. enttarnend verwendet.