Rezension

Hella und Juli

Ende in Sicht -

Ende in Sicht
von Ronja von Rönne

Bewertet mit 4 Sternen

Hella und Juli

Zuallererst einmal finde ich das Cover mit der Schnecke auf hellblauem Grund schlicht, aber dennoch ergreifend, wie man so schön sagt: es ist schlicht gehalten, natürlich – aber diese Geschichte spricht für sich und braucht auch kein „reißerischeres“ Cover.

Den Titel finde ich ebenfalls denkbar gut gewählt, denn „Ende in Sicht“ kann man ja sowohl negativ als aber eben auch positiv verstehen und auslegen..!

Hella und Juli sind beides Frauen – doch damit erschöpfen sich ihre Gemeinsamkeiten auch schon, denn Hella ist 69 und Juli erst junge 15 Jahre alt... Nein halt... Eine weitere Gemeinsamkeit gibt es noch: beide wollen nicht mehr leben...
Ihre Wege kreuzen sich schließlich und Ronja von Rönne erzählt ihre Geschichte, die sich dann überschneidet, fast schon schonungslos ehrlich, aber auch komisch. Man will sich irgendwie gar nicht gestatten, das auch teilweise komisch zu finden, ob des doch so ernsten Themas – doch das muss sich doch auch gar nicht widersprechen. Hier zumindestens passt es richtig gut.

Aus Zeitgründen habe ich dieses Mal zum Hörbuch gegriffen, das die Autorin selbst eingelesen hat. Ihre Stimme ist wirklich angenehm und sie liest auch sehr gut vor. Ich finde es immer schön, wenn die AutorInnen selbst ihre Bücher einlesen, weil man bei den meisten dann doch merkt, dass da mit Herzblut gelesen wird; weil es ja quasi „ihr eigenes Baby“ ist (wobei ich nicht sagen möchte, dass andere Sprecher das nicht gut machen – es gibt auch da sehr viele sehr gute !).

Die Geschichte an sich ist ergreifend und berührend, macht nachdenklich und unterhält mit einer sehr ungewöhnlichen und doch hoch authentischen und ehrlichen Begegnung zweier sehr unterschiedlicher Frauen, die doch soviel gemeinsam haben...