Rezension

Henry "Zwiebel" Shackleford

Das verrückte Tagebuch des Henry Shackleford - James McBride

Das verrückte Tagebuch des Henry Shackleford
von James McBride

Bewertet mit 4 Sternen

Kansas 1857: John Brown ist Abolitionist und daher gegen die Sklaverei. Ihm ist jedes Mittel recht, um den Worten der Bibel zu folgen und die Sklaven zu befreien. Bei seiner Aktion gegen Henry Sherman wird der Vater von Henry Shackleford getötet. John Brown nimmt sich des Kindes an in dem Glauben, ein Mädchen befreit zu haben. Henry erhält Kleider und wird Zwiebel genannt. Er tut nichts, um den Irrtum zu klären und erkennt sehr bald, dass die neue Rolle für ihn vorteilhaft ist. Er bleibt bei John Browns Gruppe und zieht mit ihnen durchs Land.

Eigentlich interessiert mich das Thema Sklaverei sehr, doch dieses Buch hat es mir nicht leicht gemacht.

Wir lernen diese Geschichte aus der Sicht Henrys/Henriettas kennen. Der Schreibstil ist nicht einfach zu lesen, ich fand ihn sehr verwirrend und streckenweise ziemlich langatmig. Die Ausdrucksweise ist sehr deftig, aber auch sehr authentisch. Während ich Henrys Geschichte interessant fand, haben mich die Predigten von John Brown gestört, da sie zu ausschweifend sind.

John Brown kennt die Bibel und beruft sich darauf, er schreckt auch nicht vor Gewalt und Mord zurück, um seine Überzeugungen durchzusetzen. Er will das Gute und tut deswegen viel Böses. Auch wenn er zu Lebzeiten sein Ziel nicht erreicht hat, denn seine Gefangennahme und Hinrichtung beendete 1859 seine Aktivitäten, so ist die Abschaffung der Sklaverei doch auch ein gutes Stück ihm zu verdanken.

Henry fügt sich seinem Schicksal sowohl als Eigentum von Sherman (er kennt es ja nicht anders), sowie auch als Mitglied von Browns Truppen. Die Predigten bringen ihn dazu über sein Leben nachzudenken. Doch erst als junger Mann hat er seine Identität gefunden und ist bereit sie anzunehmen.

Ein interessantes Buch über die Sklaverei und den Kampf dagegen.