Rezension

Hermann Oberth - die Geschichte des ersten Raketenwissenschaftlers

Die Erfindung des Countdowns - Daniel Mellem

Die Erfindung des Countdowns
von Daniel Mellem

Bewertet mit 3 Sternen

Die Lebensgeschichte des Erfinders Hermann Oberth konnte mich leider nicht ganz in ihren Bann ziehen...

"Die Erfindung des Countdowns" von Daniel Mellem ist als Hardcover mit 288 Seiten im September 2020 bei dtv erschienen.

Der Autor Daniel Mellem ist selbst Physiker und erzählt hier die Lebensgeschichte von Hermann Oberth, der bereits als kleiner Junge davon träumte, eines Tages ins Weltall zu fliegen. Dem gestrengen Vater entflieht er so in seine Tagträume, die Reise um den Mond von Jules Verne ist sein steter Begleiter. Später wird daraus das wahre Bestreben, eine Mondrakete zu konstruieren und fertigzustellen, doch das ist kein Projekt, das man so einfach realisiert.

Hermann ist ein schwieriger, introvertierter Mensch, der wenig Empathie zeigt und zwar hochintelligent ist, aber sozial nahezu total inkompetent. Er heiratet zwar und bekommt auch Kinder mit seiner Frau Tilla, ist aber nie wirklich für seine Familie da. Tilla muss alle Angelegenheiten des täglichen Lebens selbst regeln, denn Hermann bewegt sich in höheren Sphären.

Irgendwann interessieren sich die Nazis für seine Ideen und er soll eine Rakete für den Krieg entwickeln...leider ist es ihm wichtiger, dass er seine Ideen in die Tat umsetzen kann, als sich mit ehtischen Grundsätzen herumzuschlagen...

Das Buch hat ein tolles Cover und auch der Aufbau der Geschichte und die Kapitelbezeichnungen im Countdown-Format finde ich sehr gelungen.

Die Lebensgeschichte von Hermann ist an sich faszinierend, leider vermochte mich der Schreibstil des Autors nicht wirklich zu fesseln und der Charakter des Hauptprotagonisten trug bei mir auch nicht dazu bei, das Buch zu lieben. Es konnte mich einfach nicht ganz erreichen, ich wurde beim Lesen immer wieder leicht abgelenkt und hatte teilweise Probleme am Ball zu bleiben.

Trotzdem denke ich, dass es ein empfehlenswertes Werk ist, allerdings sollte man sich schon im Vorfeld sehr für die "trockenen" Wissenschaften interessieren. Ich fand die Thematik und die Leseprobe spannend, leider konnte sich das im weiteren Verlauf nicht fortsetzen...