Rezension

Herr Ober, die Fortsetzung bitte!

A Torch Against the Night (Ember Quartet, Book 2) - Sabaa Tahir

A Torch Against the Night (Ember Quartet, Book 2)
von Sabaa Tahir

Ursprünglich erschienen auf Books on PetrovaFire
http://booksonpetrovafire.blogspot.de/2016/08/sabaa-tahir-a-torch-agains...

Zitat
"'Your emotions make you human.' Elias says. 'Even the unpleasant ones have a purpose. Don't lock them away. If you ignore them, they just get louder and angrier.'" - XII: Laia.

Gestaltung
Nachdem es im englischen Original inzwischen zwei verschiedene Cover zum Vorgänger "An Ember in the Ashes" - zu deutsch "Elias & Laia - Die Herrschaft der Masken" - gibt, war ich gespannt, was man mit dem Cover zu Band 2 tun würde. Interessanterweise passt es - für mich überraschenderweise - sehr gut zu beiden Ausgaben. So wurde vom ersten Cover das Mauerelement übernommen, während man die zwei Schattenschnitte aus der neueren Ausgabe verwendet hat. In meinen Augen eine gute Lösung, so dass weder Frust bei den frühen oder späteren Käufern vom ersten Band aufkommen kann.
Doch auch "A Torch Against the Night" besitzt zwei Cover, die sich aber lediglich in der Schriftfarbe des Titels unterscheiden. Die eine Schrift ist im eisigen Dunkelblau gehalten - wie auch auf meinem Leseexemplar - während die andere wie loderne Flammen wirkt.
Das Buch selbst wurde in vier Teile geteilt, die jeweils einen eigenen passenden Titel tragen. Das Innere gleicht dem Vorgänger. Erneut werden die Kapitel mit römischen Zahlen fortlaufend nummeriert, denen jeweils der Name des aktuellen Erzählers folgt.
Mir fehlte jedoch in meinem Leseexemplar eine Landkarte um den Bewegungen der Figuren folgen zu können. Soweit mir allerdings bekannt ist, befindet sich eine in der fertigen Hardcoverausgabe.
Insgesamt ist die Gestaltung von "A Torch Against The Night" gut gelungen.

Meine Meinung
Wie viele Blogger hatte ich letztes Jahr das Glück "Elias & Laia - Die Herrschaft der Masken" noch vor dem englischen Release auf Deutsch lesen zu dürfen. Meine Begeisterung war groß und ich konnte es kaum abwarten den nächsten Band zu lesen. Glücklicherweise ergab es sich, dass ich Teil der internationalen Blogtour, welche vom amerikanischen Verlag Penguin Random House organisiert wurde, werden durfte.

"A Torch Against The Night" setzt sofort nachdem Ende von "An Ember in the Ashes" an. Ohne große Einleitung geht es weiter mit Elias und Laia. Nach über einem Jahr hat man nun doch schon so einiges vergessen. Daher konnte ich anfangs nicht immer sofort folgen, wieso manche Charaktere jetzt so oder so handelten. Bald jedoch war ich wieder in den Geschichte drin.

Meine Befürchtungen, dass das typische Jugendbuchklischee einer Dreiecksbeziehung zwischen den drei Protagonisten Elias, Laia und Helene ausgeschlachtet werden würde, erfüllt sich zum Glück nicht. Keiner der drei Charaktere wird für eine lahme Liebesgeschichte geopfert, stattdessen kämpft jeder mit sich selbst und den Gegebenheiten. Besonders Helene entwickelt sich. Hatte sie im letzten Buch eher noch die Rolle eines Sidekicks, liefert sie nun Einblicke in das Leben als Blutfalke, die mich nur so an der Geschichte kleben ließen. Ich kann ohne Scheu sagen, dass sie mein Lieblingscharakter der Reihe ist.

Des Weiteren erfahren wir in "A Torch Against The Night" mehr über die Menschen, welche im Reich eigentlich leben. Die Sitten und Traditionen der Stämme, aber auch die Politik der Gens - die noblen Familien - und die Machtsicherung von Marcus spielen keine unwesentliche Rolle, auch wenn sie nicht der Fokus der Geschichte sind.

Während Laia mich in "An Ember In The Ashes" noch regelmäßig nervte, wächst sie nun zu einem wirklich guten Charakter heran. Sie ist nicht perfekt, aber auch nicht mehr "die Jungfrau in Nöten". Laia weiß, was sie will und sie kämpft dafür.

Enttäuscht war ich jedoch von Elias. Es lag weniger an seinem Charakter, auch wenn ich ein wenig die Maske in ihm vermisst habe, als an der Storyline für ihn. Es war zwar ein interessanter Ansatz, aber er war mir doch zu fantastisch und unpassend für die Geschichte. Für mich hätte man diesen Aspekt streichen können und die Geschichte wäre plausibler gewesen.

Leider entstehen dadurch auch einige Längen im Mittelteil des Buches. Auf den letzten 150 Seiten legt Sabaa Tahir allerdings wieder ordentlich Kohlen ins Feuer und heizt die Geschichte ein. Ich konnte gar nicht aufhören zu lesen. Das lag auch an dem packenden Schreibstil, welcher weder zu detailiert und noch zu karg war. Er gab mir immer noch genug Raum mein eigenes Kopfkino zu entwickeln. Der Cliffhanger am Ende, besonders für Helene, lässt mich bereits mehr als gespannt auf den Veröffentlichungstermin von Band 3 freuen.

Fazit
Mit Blut, Intrigen und Verrat steht "A Torch Against The Night" seinem Vorgänger "An Ember in the Ashes" in nichts nach. Möge der dritte Band möglichst schnell erscheinen.