Rezension

Herrchenjahre

Herrchenjahre - Michael Frey Dodillet

Herrchenjahre
von Michael Frey Dodillet

Bewertet mit 2 Sternen

Allgemeines zum Buch und dessen Aufbau:
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"Herrchenjahre" umfasst 270 Seiten, ist also eher dünn. Besonders gelungen finde ich die Aufmachung des Buches, denn es ist mit einer Klappbroschur ausgestattet und in deren Inneren finden sich Pfötchenabdrücke, die sich über die gesamte Länge des Buchrückens ziehen. Auf der hinteren Klappe streckt Luna dem Leser ihre freche Hundeschnauze auf einem großartigen Foto entgegen und zudem findet sich hier ein Steckbrief dieses frechen Rackers. Auch ein Foto des Autors ist zu sehen, er sieht sympathisch aus.

Insgesamt umfasst das Buch 10 Teile, die wiederum mehrere Kapitel enthalten. Jedes der Kapitel und jeder Teil tragen eine Überschrift, die einen kleinen Einblick in den Inhalt des jeweiligen Teils / Kapitels geben.

Das Buch ist als Ratgeber angelegt und so findet sich zu Beginn eine Gebrauchsanweisung für die Handhabung dieses Buches. Diese wendet sich an den eiligen Leser, an den Orientierung suchenden Leser, aber auch an den interessierten Hund und den engagierten Anwalt.

Geschrieben ist das Buch aus der Sicht des Hundehalters, nämlich des Autors, der hier seine Erfahrungen in Sachen Hundeerziehung preisgibt.

Meine Meinung zum Buch:
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Was habe ich gelacht!

Auf den ersten 15 Seiten.

Danach verliert das Buch stetig an Humor. Oder er kommt einfach nicht mehr bei mir an. Oder die Witze werden einfach zu oft überholt und stumpfen sich dadurch zu sehr ab.

Die Gebrauchsanleitung für dieses Buch war der absolute Knaller! Ich habe mich fast auf dem Boden gekullert vor Lachen. Und auch die ersten paar Seiten lasen sich echt gut. Aber was dann folgt, ist einfach nur noch eine Abhandlung der verschiedensten Erziehungsmethoden und deren Wirkung auf den Problemhund Luna. Dabei ist besonders schade, dass Luna kaum eine Rolle in diesem Buch spielt. Sie wird ab und zu erwähnt, ihr Verhalten wird stellenweise beschrieben und so konnte ich manchmal doch etwas schmunzeln. Aber größtenteils geht es in diesem Buch um die verzweifelte Suche des Autors nach neuen Erziehungsmethoden. So durchforstet er das Internet, ist in Foren aktiv, spricht mit Gleichgesinnten, besucht eine Hundeschule. Hierzu folgen seitenweise Beschreibungen und Erklärungen der verschiedensten Erziehungsmethoden. Aber das alles total theoretisch, ohne konkreten Bezu zu Luna. Und dabei hatte ich mich doch so darauf gefreut, so viel wie möglich über diesen angeblich so verrückten Hund zu erfahren. Doch Luna spielt nur dann eine Rolle, wenn der Autor darauf hinweist, dass alle möglichen Erziehungsversuche scheitern. Dann wird endlich mal ihr Dackelblick beschrieben, ihr putziges Gesicht, dem keiner widerstehen kann, ihr herzerweichendes Schnaufen, wenn sie sich schlafen legt. Ich will mehr davon!!! Ich will mehr Luna!!! Und weniger theoretische Beschreibungen!!!

Viel zu oft hatte ich während des Lesens den Eindruck, dass Hauptcharakter dieses Buches eben nicht Luna ist, sondern der Autor selbst.

Das Schönste an diesem Buch: Es endet nicht wie so viele Tierbücher mit dem tragischen Tod des Tieres, sondern in diesem Fall mit einer frechen Danksagung des Hundemädchens.

Mein Fazit zum Buch:
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Wer etwas über Hundeerziehung lernen möchte, und wie leicht man dabei scheitern kann, für den mag dieses Buch das Richtige sein. Für Hundefreunde, die Unterhaltung im Leben eines frechen Vierbeiners suchen, ist es kaum geeignet.