Rezension

Herrlich absurder Alpenkrimi

Am Tatort bleibt man ungern liegen - Jörg Maurer

Am Tatort bleibt man ungern liegen
von Jörg Maurer

Bewertet mit 5 Sternen

Wo nimmt Maurer nur die herrlich absurden Einfälle her? Dieses Mal müssen sich Jennerwein und sein vom letzten Fall noch arg lädiertes Team mit zwei verdächtigem Todesfällen, dem Überfall auf eine Kellnerin sowie mit einem Schließfachspanner beschäftigen. Letzterer, ein versierter Bohrtechniker, nutzt seine Fähigkeiten, um mittels Minikameras und Hochleistungsmikrophonen die Schließfächer einer exklusiven Privatbank auszuforschen, was ihm ein Gefühl von Macht und Überlegenheit verschafft. Doch  bei aller Vorsicht, die er walten lässt, fallen einer Putzfrau, die ein leeres Bankfach säubern muss, die Bohrkanten eines winzigen Loches auf. Kurze Zeit später wird die Putzfrau von einem herabgestürzten Wagenrad, das zur Zierde an ihrem Haus hing, erschlagen? Ein Unfall oder die Folge ihrer Entdeckung?

Beinahe zeitgleich stirbt ein Mann an einem vermeintlichem Hitzeschlag und löst damit eine Kette weiterer Ereignisse aus. Als festgestellt wird, dass auch der Tote ein Schließfach bei der Bank hatte, liegt die Vermutung eines Zusammenhangs auf der Hand. Doch bis zur Auflösung müssen Jennerwein und sein Team noch so einige verquere Gedanken entwickeln, typisch Maurer eben.

Auch das Bestatter-Ehepaar Ignaz und Ursel Grasegger haben wieder einmal ihren großen auftritt, daneben wie immer die üblichen Rathschkathln. Bereichert wird dieser Roman durch den Auftritt zweier spanischer Touristen, von denen einer sich für Don Quichote hält, was seinen Begleiter notwendigerweise zu Sancho Pansa macht, die immer wieder in Situationen geraten, die auf Originalgeschichte verweisen, aber auch auf andere bekannte literarische Motive. Alles in Allem. absolute Kaufempfehlung!