Rezension

Herrlich amüsante Schauergeschichte(n)

DAS HAUS DER MONSTER - Danny King

DAS HAUS DER MONSTER
von Danny King

Bewertet mit 5 Sternen

John Coal gilt als kauziger, alter Sonderling im beschaulichen Thetford: Er lebt in einem heruntergekommenen, gruseligen Haus, riecht selbst ein wenig streng und sammelt Bauschutt in der Nachbarschaft ein. So verbringt er seine Tage allein für sich - getreu dem Motto "leben und leben lassen". Doch eben dies bleibt ihm verwehrt als eine Gruppe Teenager ihn zum Opfer ihrer Streiche und zum Objekt ihres Spotts auserwählt. John will seine Ruhe vor den pubertierenden Jugendlichen haben und lockt sie kurzerhand in eine raffinierte Falle, um ihnen einen Denkzettel zu verpassen. Im Keller des alten Hauses eingeschlossen, bleibt den Jungs nun nichts anderes übrig, als den Worten Coals aufmerksam zu lauschen und was dieser zu erzählen hat, ist alles andere als eine harmlose Gutenachtgeschichte.

Leseeindruck

"Das Haus der Monster" (OT: The Monster Man of Horror House) ist eine Gruselgeschichte der etwas anderen Art, die schnell durch ihren beißend komischen Sarkasmus und einen locker leichten Schreibstil zu einem echten Lesegenuss avanciert. Ich habe noch nie eine Horrorgeschichte (oder besser gesagt in diesem Fall vier Geschichten in einer Rahmengeschichte) gelesen, die mich von der ersten bis zur letzten Seite schmunzeln und zugleich wohlig gruseln lassen hat. Danny King hat genau den richtigen Ton getroffen, um durchweg spannend und witzig zu unterhalten. Dabei sind seine Charaktere gut gezeichnet und machen einfach nur Spaß, allen voran natürlich unser spezieller Protagonist John Coal, dessen Lebensgeschichte er selbst erzählt und die den Leser sämtliche Gefühlsregungen durchleben lässt. Bis zuletzt weiß man nicht, ob er uns auf die Schippe nimmt und damit geht es uns wie den Jungs im Keller, was eine gelungene Verbindung und Identifizierung darstellt: Es ist als säße man selbst in Johns Keller, umringt von zahlreichen Kuriositäten.

Doch bei allem (tiefschwarzen) Humor schlägt King durchaus auch ernste Töne an. Coals Geschichte(n) sind offen und versteckt gesellschaftskritisch, zwischen den Zeilen findet sich auch das Thema Gewalt und  Missbrauch wieder. Es gibt Stellen, die haben mich wirklich hart schlucken lassen.

Natürlich finden sich ein paar Klischees des Horrorgenres in diesem Roman wieder, er erfindet das Rad prinzipiell nicht neu aber die Art und Weise wie er seine Geschichte verpackt hat, ist für mich definitiv neu und einzigartig. Damit ist "Das Haus der Monster" ein echter Geheimtipp für Liebhaber von Horrorgeschichten aber auch für Neulinge auf diesem Gebiet.

Fazit

Vier lesenswerte und unterhaltsame Stories in einer - rasant und unterhaltsam in Pageturner-Manier erzählt. Wer mit pechschwarzem Humor und Sarkasmus in Kombination mit gruseligen und blutigen Geschichten etwas anfangen kann, der darf und sollte sich auf diesen Spuk getrost einlassen. "Gute Nacht und schlaft schön."