Rezension

Herrlich komisch und ein Feuerwerk an Wortspielen

Der Gärtner war's nicht
von Tatjana Kruse

Bewertet mit 5 Sternen

~~Eines gleich vorweg: dieses Buch ist nicht mein erstes von Tatjana Kruse und wird auch nicht mein letztes sein.

Worum geht's?

Konny und Kriemhild, Zwillingsschestern im besten Alter, halten sich mit ihrer B&B-Pension so recht und schlecht über Wasser. Da kommt ihnen doch die Anfrage der Band "Cordt" nach einem ein-wöchigen Aufenthalt für fünf Personen gerade Recht.

Mit dem elegant aussehenden Gast Bettenberg, der mehr scheint als er ist, ist die Pension ausgebucht.

Mit an Bord ist auch Herr Hirsch, seines Zeichens ehemaliger Bankdirektor, der nach einem Schlaganfall die Herrschaft über sein Sprachzentrum verloren hat.

 Seinen großen Auftritt hat auch Nacktkater Amenhotep, der wie ein Relikt aus der Pharaonenzeit, seinen Tribut fordert. 

Die Bedürfnisse der einzelnen Gäste sind manchmal ein wenig schräg, doch Konny und Kriemhild tun ihr Bestes auch die ausgefallenen Wünsche zufriedenzustellen.

Die Bandmitglieder sind nicht immer ein Herz und eine Seele und als Leon Cordt ermordet aufgefunden wird, ist jeder und jede verdächtig.

Meine Meinung:

Tatjana Kruse beweist wieder einmal ihr komödiantisches Talent. Sie geleitet die Leser durch ein Feuerwerk von Wortwitzen und Sinnsprüchen, die es alle samt verdient hätten, auf Pinnwänden verewigt zu werden.

Beispiele gefällig?

"Ich meine diese jungen Waldorfschüler, die sich gegenseitig Beleidigungen vortanzen." S. 22 (Versuch einer Definition zu Hip Hop und/oder Breadance)

"Du bist also schon wieder läufig ... ich hätte dich vor Jahren kastrieren lassen sollen." S. 65 (Kriemhild zu Konny, die Bettenberg begehrliche Blicke zuwirft)

„Zählen sie etwa keine Kalorien?“ „Nein, tue ich nicht. Ich vertraue einfach darauf, dass sie alle da sind.“ S. 107 (Diskussion mit einem weiblichen Bandmitglied)

Stellenweise konnte ich gar nicht aufhören zu kichern. Selten hat mich ein Buch dermaßen amüsiert.

Herrlich sind auch die Spielereien mit den Namen der Protagonisten: so treten Frau Klum (nein, nicht die Heidi) oder Klaus Brandauer (nein, nicht der Klaus Maria, der ist anderwertig beschäftigt) und ein großer Blonder (hoffentlich mit gleichfarbigen Schuhen) auf.

Die Einteilung in drei Akte und die Auszüge aus der "Kummerkasten-Konny-Kolummne"!, die Konny zur Aubesserung der Einnahmen verfasst, sind einfach grandios!  Leicht philosphisch angehaucht und für jede Jahreszeit anwendbar.

Geschickt lotst die Autorin die Leser auf verschiedene falsche Fährten. Wer ist der Mörder? Nein, wird hier nicht verraten, selber lesen ist angesagt. 

Fazit:

Ein amüsantes Buch, das einem hilft den stressigen Alltag hinter sich zu lassen. Das Buch hat jedenfalls 5 Sterne verdient und wir Leser eine Fortsetzung.

Kommentare

kommentierte am 03. Mai 2017 um 07:24

*lol* Ha ha ha ha ha ha ha. Klingt seeehr lustig - die Zitate sind Bombe *g*

Klingt ähnlich schräg wie Hasi *gröööööhl*

Bellis-Perennis kommentierte am 03. Mai 2017 um 07:30

noch schräger ...

Naibenak kommentierte am 03. Mai 2017 um 08:47

Na das klingt ja totaaaal cool ;D Ich glaub, das muss ich lesen! Sowas braucht Frau zwischendurch *lol*... Danke für die tolle Rezi!