Rezension

herrlich lustiger Seitenhieb auf den alljährlichen Geschenkewahnsinn

Das allerschönste Weihnachtsgeschenk - Mauri Kunnas

Das allerschönste Weihnachtsgeschenk
von Mauri Kunnas

Bewertet mit 5 Sternen

Inhalt:

In Pfotenhausen freuen sich alle Kinder über ihre Weihnachtsgeschenke. Wirklich alle?
Nein, denn Paul ist unglücklich. Dabei hat sein Vater doch ganze Lastwagen voller Geschenke besorgt.
Doch Paul hat einen ganz besonderen Wunsch ...

 

Illustrationen/Covergestaltung:

Das Cover ist winterlich gestalten mit Farbverlauf von weißem Schnee zum tiefblauen Himmel. Der Schnee rieselt und die Pfotenhausener haben sich unterm Tannenbaum versammelt - jeder mit einem Geschenk in der Pfote.

Nicht nur das Cover auch der Rückseite des Buches sollte man seine Aufmerksamkeit schenken. Denn hier sind die Pfotenhausener versammelt und namentlich benannt. Der Weihnachtsmann darf natürlich hier nicht fehlen, ist ja schließlich ein Weihnachtsbuch.

Die Bewohner der kleinen Stadt sind rundlich und sympathisch mit roten Bäckchen gezeichnet. Der kleine Paul schaut zu Beginn der Geschichte herrlich grummelig drein.

Alle Tiere vom Hund über Schwein bis zur Schlange sind sehr gut getroffen.

 

Altersempfehlung:

ab 4 Jahre

 

Fazit:

Wie man zu Beginn der Geschichte bereits erahnt, ist Paul trotz seiner Wagenladung Geschenke unglücklich und sehr gelangweilt.

Der übereifrige Vater - unglaublich bemüht dem Sohn ein tolles Geschenk zu machen - schreckt vor nichts zurück:
- ein Fitnessrad, welches selbst strampelt,
- eine Briefmarkensammlung, bei der gar nicht mehr gesammelt werden muss, weil sie bereits 20.000 Exemplare umfasst,
- ein Dartspiel, das die Pfeile automatisch ins Schwarze lenkt usw.

Auch Pauls Kinderzimmer ist vollgestopft mit Spielsachen und mitten drin im Chaos liegt Paul brummelig auf seinem Bett und macht ... nichts!

Die Geschichte stellt die jährliche Weihnachtsgeschenkeüberhäufung zwar überspitzt dar, jedoch muss man sich beim Lesen unwillkürlich immer wieder an die eigene Nase fassen.

Durch Zufall landet ein großer Stapel Bretter vor Pauls Haus, so dass am Ende der kleine Junge überglücklich Bretter zu einem Spielhaus für alle Kinder zusammen baut. Letzteres überrascht wahrscheinlich die wenigsten Eltern. Denn welches Kind hat sich nach Weihnachten nicht irgendwann einmal über die ganzen Kartons zum Spielen oder das Geschenkpapier und Schleifenband zum Basteln hergemacht während die eigentlichen Geschenk unbeachtet in der Ecke lagen ;-)

Noch dazu: Wer braucht Geschenke, die alles können bzw. selbst machen? Wenn kein Raum für Kreativität und freies Spielen bleibt, wird es schnell langweilig.

Mauri Kunnas weihnachtliche Geschichte zeigt einmal mehr, dass es an Weihnachten nicht auf die Menge der Geschenke oder des Essens sondern auf das Beisammensein ankommt.

 
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Rezensiertes Buch: „Das allerschönste Weihnachtsgeschenk" aus dem Jahr 2006