Rezension

hervorragend

Tochter des Glücks - Lisa See

Tochter des Glücks
von Lisa See

Verlagsinfo, Klappentext

“Joy ist in L.A. groß geworden und hat es sich in den Kopf gesetzt, in Shanghai nach ihrem leiblichen Vater zu suchen. Dort erlebt sie die Umbrüche der Kulturrevolution, erkennt aber nicht, wie gefährdet ihr Vater ist. Ein Ausweg für ihn, den Kunstmaler, ist es, der Landbevölkerung Malunterricht zu geben. Joy begleitet ihn begeistert und verliebt sich in einen Bauernsohn. Ihrer Mutter ist bewusst, wie schwierig die Situation geworden ist, sie setzt deshalb alles daran, Joy wieder nach Amerika zu bringen, obwohl Mao Chinas Grenzen geschlossen hat.

Lisa See erzählt wieder eine ergreifende Frauengeschichte, ohne sentimental zu werden. Sie beschreibt den großen Umbruch in China mit den Augen der unwissenden Joy und bringt uns so eines der dramatischsten Kapitel der chinesischen Geschichte nahe.”

ISBN: 978-3-570-10030-1

C.Bertelsmann

Mein Buchgefühl

Nichts geht über Mutterliebe…

Als ich dieses Buch zum ersten mal sah, hat mich einfach nur das cover verzaubert. Wir blicken in die Augen einer jungen asiatischen Frau. Neugierig habe ich mich dem Klappentext zugewandt und was soll ich sagen…noch mehr verzaubert.

Dies war mein erstes Buch welches sich in irgendeiner Art mit China beschäftigt, ich habe vorher noch nie etwas über dieses Land gelesen.

Doch um es gleich vorweg zu sagen in “Tochter des Glücks” geht es um so viel mehr als um China und seine Sitten und Gebräuche zu einem bestimmten Zeitraum. Hier geht es um Vertrauen, um Freundschaft und um grenzenlose Mutterliebe.

Eigentlich gibt es drei Hauptpersonen. Da ist zum einen die 19 jährige Joy, dann gibt es Pearl von der Joy immer dachte es wäre ihre leibliche Mutter und dann haben wir da May, eigentlich die Tante, und doch in Wirklichkeit die richtige Mutter. Als Pearls Mann Sam stirbt erfährt Joy um ihre wahre Herkunft. Plötzlich liegt ihr Leben in Scherben. Aufgewachsen in Los Angeles um 1950, träumt Joy vom Leben in China…Sie glaubt Schuld am Tod des “Vaters” zu sein und macht sich auf nach China um ihren leiblichen Vater aufzuspüren. Bereits die Einreise nach China, welches sich mitten im politischen Umbruch befindet, gestaltet sich nicht ganz einfach. Doch Joy ist fest von der neuen Politik überzeugt und so meistert sie die kleinen Hindernisse. Schnell findet sie Li Zhi-ge ihren Vater. Dieser ist ein bekannter Künstler und soll für einige Zeit aufs Land um der Landbevölkerung die Kunst näher zu bringen. Schnell erkennt er seine Tochter und nimmt sie einfach auf die Reise mit. Im Gründrachendorf angekommen muss sich Joy erst mal an die dortige Lebensweise anpassen. Sie ist begeistert vom Kommunismus und will am liebsten immer dort bleiben und beim Aufbau des Landes helfen. Ausserdem gibt es da ja auch noch Tao. Ein junger Dorfbewohner in den sie sich verliebt hat.

Zur gleichen Zeit zerreißt es Pearls Herz. Sie kann und will die Tochter nicht verlieren. So bleibt ihr nichts anderes übrig, als sich selber auf den Weg zurück nach China zu machen. Dort angekommen muss sie aber feststellen das Joy nicht mehr in Shanghai ist…Sie muss gute Mine zum bösen Spiel machen und sich dem Regime anpassen. Glücklicherweise kann sie in Ihr ehemaliges Elternhaus einziehen, aber dort ist alles anders geworden. Die einstigen Mieter leben zum Teil noch im Haus und sind nicht wirklich glücklich über Pearls Rückkehr. Pearl ist fest entschlossen ihre Tochter zurück nach USA zu bringen, aber leider kommt alles anders. Beim ersten Treffen der beiden reagiert Joy sehr ablehnend. Erst langsam nähern sich beide wieder an. Joy versucht Pearl die Vorzüge des Kommunismus zu zeigen, doch diese wiegelt ab. Als es nach einer gemeinsamen Zeit in Schanghai noch mal in das Gründrachendorf gehen soll, gehen diesmal alle drei. Pearl ist entsetzt vom Leben der Bewohner, doch Joy schwebt auf Wolken. Sie heiratet Tao und merkt leider viel zu spät auf was sie sich da eingelassen hat.

In kurzen Kapiteln, die entweder aus Joys Sicht oder aus der Sichtweise von Pearl stammen, führt uns die Autorin durch Joys Leben.

Dieses Buch hat mich in eine andere Welt gebracht. Ich habe über viele Dinge nachgedacht. Auch gerade nun in den Zeiten vor der Wahl…Vieles sieht eben auf den ersten Blick so gut aus, um sich dann in der Realität doch ganz anders auszugehen…Ein Buch nicht nur über unendliche Mutterliebe.

In der “Nachlese” bin ich noch einmal über diese mit einem Post it markierten Stelle gestoßen. Ich habe sie mir mal in Schönschrift abgeschrieben und das Zitat bekommt einen Ehrenplatz an meinem Schreibtisch!!!

Seite 119 oben

Sei freundlich und wohltätig. Gönne Dir eine Pause auf dem unendlichen Weg in die Zukunft, und befreie den Kopf von allen Sorgen.

 

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