Rezension

Hervorragend

Der freundliche Mr. Crippen - John Boyne

Der freundliche Mr. Crippen
von John Boyne

Bewertet mit 5 Sternen

Am 20. Juli 1910 verlässt das Passagierschiff S.S. Montrose den Hafen von Antwerpen und steuert mit rund 1.400 Fahrgästen in Richtung Quebec. Unter ihnen aus London ein Vater mit seinem Sohn. Im März desselben Jahres meldet im Londoner Büro von Scotland Yard eine Frau ihre Freundin Cora Crippen als vermisst und äußert einen ungeheuerlichen Verdacht: Coras Ehemann, der Arzt Hawley Crippen, soll seine Frau ermordet haben. Inspektor Walter Drew schenkt diesem Hinweis jedoch keinerlei Glauben, denn Mr Crippen gilt als überaus freundlich, sympathisch und harmlos. Doch auch Mr Crippen scheint wie vom Erdboden verschluckt, und dann macht Scotland Yard eines Tages einen grausigen Fund.
In Vor- und Rückblenden zwischen den Ereignissen in London und auf der S.S. Montrose erzählt John Boyne von der spannenden Jagd nach einem Mörder und seiner Komplizin, die sich im Jahr 1910 wirklich so zugetragen hat.
- Text von Arche-verlag.com

Meine Meinung:

Boyne schafft es als einer der einzigen Autoren mich dazu zu kriegen historische Romane zu lesen. Wundervoll werden hier Fakt und Fiktion miteinander verwoben. 
Die unterschiedlichen Zeitebenen machen die Jagd auf den Mörder spannend und offenbaren so manches Geheimnis in einer gelungen Handlung. 
Nichts ist wie es zu sein scheint und so erlebt man hier eine Überraschung nach der anderen selbst wenn man glaubt die historischen Fakten zu wissen. Das könnte einige Leser stören, trotz bewusst eingestreuten Fakten ist das Buch ein fiktiver Roman und sollte nicht als geschichtlich zutreffend angesehen werden.
Selten schafft es ein Buch den Leser das viktorianische England so miterleben zu lassen, wenn es nicht gerade von Dickens geschrieben wurde. 
Also ich war von Anfang an begeistert!

Positiv:

- zahlreiche Charakter gut miteinander verwoben
- unerwartete Handlungen
- spannend von der ersten bis zu letzten Seite
- Fakten der Geschichte passend mit eingebaut
- Boyne trifft zumindest meinen Humor voll ins Schwarze
- Die Figur Matthew Zola wurde wiederverwendet aus Boynes ersten Buch "The Thief of Time"