Rezension

hervorragende Unterhaltung

Lazarus - Lars Kepler

Lazarus
von Lars Kepler

Bewertet mit 4.5 Sternen

Unter den guten Thriller-Autoren ist das Schriftstellerduo "Lars Kepler" inzwischen eine feste Größe. Stetig haben die Bücher der Reihe um die Ermittler Joona und Saga sich gesteigert. War der "Hypnotiseur" noch etwas unausgegoren, so ist der neue Band "Lazarus" jetzt ein hervorragend inszenierter, brutaler aber auch brutal spannender Thriller, der von der ersten Seite an Hochspannung bietet. Die Kommissare werden als lebensnahe und gefühlsechte Menschen geschildert, die verzweifelt versuchen einen fürchterlichen Mörder endlich dingfest zu machen und dabei fast zwangsläufig auch um ihre Familien bangen müssen und das eigene Leben in höchste Gefahr bringen.

Schön fand ich, dass die nordische Gegend mehr als einmal eine Rolle bekommt, dass das Familienleben den Ermittlern sehr wichtig ist und sie durch die Mörder auf die wichtigsten Fragen des Lebens zurückgeworfen werden. Das erinnert durchaus an den schwer erreichbaren Jo Nesbo und hat dem Roman die nötige Tiefe gegeben, die andere Thriller oft schmälich vernachlässigen. Um die Bösewichte ins richtige Licht zu setzen, sind sie über weite Strecken scheinbar etwas zu perfekt und kompetent aber das steigert halt auch die Gefahr und den Suspense, deshalb hat mich das nur maginal gestört.

"Lazarus" ist temporeich, blutig, beängstigend und düster. Obwohl es nicht wirklich viele überraschende Wendungen gibt sondern einfach stringent erzählt wird, ist man als Leser atemlos und gebannt und kann das Buch nur schwer aus der Hand legen. Man sollte nicht alle Details und Behauptungen auf die Goldwaage legen. Es handelt sich schließlich um einen Roman der vor allem unterhalten will. Und das tut er hervorragend.