Rezension

Herzerfrischender Wohlfühlroman, der um ein Familiengeheimnis kreist

Honigduft und Meeresbrise - Anne Barns

Honigduft und Meeresbrise
von Anne Barns

Endlich ist es soweit: Mit dem Roman "Honigduft und Meeresbrise" hat die beliebte Schriftstellerin Anne Barns wieder ein Buch vorgelegt, das die Bestseller-Listen erklimmen wird.

Das Cover fügt sich harmonisch in die Reihe der Insel-Romane, die im MIRA Taschenbuch Verlag erschienen sind. Der Roman "Honigduft und Meeresbrise" lockt mit zuckersüßen Verführungen, mit denen Anne Barns das Herz und den Gaumen ihrer Leserinnen im Sturm erobert hat. Der Blick des Betrachters fällt auf einen selbstgebackenen Kuchen, der mit frischen Erdbeeren dekorativ verziert worden ist. Auch ein kleines Töpfchen Honig fehlt nicht, das genauso wie der auf der Zunge zergehende Titel das in dieser Buch-Saison beliebte Motiv der Bienen aufnimmt.

Anne Barns schlägt einen weiten Bogen vom ländlich idyllischen Kleinstadt Lüdinghausen im Kreis Coesfel bis zum Ostseebad Ahrenshoop auf der Halbinselkette Fischland-Darß-Zingst, die durch ihre Künstlerkolonie viele Maler und andere Künstler angezogen hat. Wie in ihren Bestsellern "Apfelkuchen am Meer" und "Drei Schwestern am Meer" kreist dieser Roman um ein streng gehütetes Familiengeheimnis, das nach einem Aufenthalt am Meer gelüftet wird. Manche Kritiker mögen einwenden, dass Anne Barns ihre erfolgreichen Wohlfühlromane immer nach dem gleichen Schema gestaltet. Dieser Auffassung schließe ich mich nicht an. Denn Anne Barns kopiert sich nicht selbst, sondern variiert ihre literarischen Texte und man darf sich auf eine abwechslungsreiche, herzerfrischende Lektüre an reizvollen Orten am Meer freuen, die mit tollen Rezepten abgerundet wird, die jedem Leser das Wasser im Munde zusammenlaufen lassen.

Das Geschehen wird aus der Ich-Perspektive von Anna, einer 30jährigen Webdesignerin, vermittelt, die gemeinsam mit ihrer 77jährigen Oma Johanna im Mittelpunkt des Romans steht. Anna leidet nicht nur unter dem Tod ihres Opas, der an Krebs gestorben ist, sondern hat auch ihre beste Freundin Mona verloren, die bei einem Autounfall tödlich verunglückt ist. Als ihre Beziehung zu Jens ins Schlingern gerät, findet sie einen festen Halt bei ihrer patenten, warmherzigen Oma, die ihr trotz ihres hohen Alters zur Seite steht und ihr die nötige Nestwärme und eine positive Einstellung zum Leben vermittelt.

Anne Barns schreibt in einem emotionalen, mitreißenden Stil. Als Leser hat man das Gefühl, hautnah dabei zu sein, wenn die sympathischen Protagonisten die Suche nach ihren familiären Wurzeln aufnehmen und der Spur ihrer verstorbenen Vorfahrin folgen. Dank der gelungenen Landschaftsbeschreibungen hat man ein klares Bild vor Augen, kann sich jede Szene vorstellen und glaubt die reine Luft der Ostsee zu atmen. Für mich ist der Roman "Honigduft und Meeresbrise" wie eine kleine Auszeit am Meer, herzerfrischend und warmherzig geschrieben, liebens- und lesenswert.