Rezension

Herzergreifend mit politischem Hintergrund

Man of the Year - Scandal Love -

Man of the Year - Scandal Love
von Lauren Layne

Bewertet mit 4 Sternen

"Es kommt nicht darauf an, welcher Typ Mensch du auf dem Papier bist - sondern darauf, welches Gefühl du anderen Menschen gibst."

Das nächste Ziel nach dem Bürgermeisterposten? Ganz klar: Der Gouverneursposten! Robert Davenport befindet sich, nach seiner zweiten Amtszeit genau auf dem Weg dahin. Sein Gegner wird jedoch mit seinem tadellosen Ruf nicht so leicht zu schlagen sein. Doch eine Schwäche hat er: Seine verstoßene, skandalöse Tochter. 

Robert Davenport hat es trotz seiner jungen Jahre schon geschafft ins große Geschäft einzusteigen. Trotz allem ist er am Boden geblieben, er steht für seine Taten und seine Ziele ein. Sein Wahlkampfmanager Martin scheint dagegen gerade besessen zu sein, Robert zum Gouverneur zu machen. Er scheint, anders als Robert, durchaus bereit zu sein Menschen für den Erfolg durch den Dreck zu ziehen. Adeline wurde wegen ihrer Vergehen von ihrem Vater verstoßen. Aus der naiven Partymaus ist eine ehrgeizige junge Frau geworden. Sie hat ihren Lebensstil grundlegend geändert und lebt unter dem Radar. Dennoch wirft sie ihre Vorsicht von Bord und nimmt einen Termin mit dem Bürgermeister höchstpersönlich war. Andererseits, wie könnte man auch einen Termin mit dem Man-of-the-Year ablehnen? 

"Es kommt nicht darauf an, welcher Typ Mensch du auf dem Papier bist - sondern darauf, welches Gefühl du anderen Menschen gibst."

Das Cover passt zur Story - ein Anzugträger mit der Skyline von New York im Hintergrund. Der Schreibstil von Lauren Layne ist angenehm leicht und locker. Ich habe es geliebt mit anzusehen wie Addie an sich selbst gewachsen ist, und beginnt zu sich selbst zu stehen. Robert ist kein Playboy, ganz im Gegenteil, und ich denke das hat er auch seinem Vater zu verdanken. Roberts Vater hat ihm zu dem gemacht, was er heute ist, mit seiner liebevollen, unterstützenden und inspirierend Art. Unnötiges Drama ist hier wahrlich nicht zu finden, und auch das Problem, das Charaktere schlichtweg nicht mit einander rede, wird man hier nicht finden. Die Chemie stimmt schlichtweg und die Charaktere könnten nicht authentischer sein. Einziges Manko: Besonders zu Beginn musste ich erst rausfinden aus welcher Sicht das Kapitel geschrieben ist. Aber die wohl wichtigste Aussage aus diesem Buch: Der Ruf in der Gesellschaft ist nun mal nicht das Wichtigste. Perfekt sein sollte nicht das Ziel sein, sondern unperfekt zu sein, gerade in einem unvollkommenen, chaotischen und berauschenden Leben. 

Ein wunderschöner, politisch angehauchter Roman, der schöne Lesestunden ohne großes Drama verspricht.