Rezension

Herzerwärmend

Weil ich Layken liebe
von Colleen Hoover

Äußeres Erscheinungsbild:
Also um ehrlich zu sein hätte ich mir das Buch nicht wegen des Covers gekauft. Ich finde es so nichtsaussagend und vor allem auch merkwürdig. Das ist so 08-15, ohne Bezug zum Inhalt.
Und der Titel erst: Maaan ist der kitschig. Hätte ich das englische Original nicht zwei Tage vor der Bloggeraktion entdeckt, hätte ich dem Buch bestimmt keinen zweiten Blick geschenkt. Ich finde das englische "Slammed" einfach besser. Das passt zum Inhalt und zu den Poetry-Slams.

Eigene Meinung:
Idee: So unscheinbar und stereotypisch dieses Buch vor dem Lesen schien, so hat es mich doch recht schnell eines Besseren gelehrt. Ich hatte ein leichtes Jugendbuch erwartet, dass einfach nur Nächte durchlesen lässt und ich habe doch so viel mehr, so viel mehr Tiefgang, bekommen.
Ganz klischeefrei und innovativ kommt "Weil ich Layken liebe" aber nicht daher. Der Hauptcharakter ist natürlich der bestaussehendste Typ mit einem Geheimnis, der aber dennoch auf das Mädchen nebenan abfährt. Aber wenn man darüber weg sehen kann, dann bekommt ein ganz wunderbares Buch, voller herzerwärmender Momente und Lachmuskelangriffe.

Die Handlung an sich ist auch recht simple. Mädchen zieht nach dem Tod ihres Vaters um, Mädchen verliebt sich, Mädchen kommt an neue Schule, Mädchen und Junge können nicht zusammen sein.
Aber Kleinigkeiten, wie die Freundschaft ihres kleinen Bruders zu dem kleinen Bruder ihres Angebeteten. Die regelmäßig besuchten Poetry-Slams gehen ans Herz und Laykens flappiges Mundwerk ist nur wunderbar und ganz lustig zu lesen. Auch die liebenswerte Mutter und die chaotische neue Freundin tragen zum Wolfühlen in der Geschichte bei.
Mehr kann ich gar nicht sagen zur Handlung, ohne zu spoilern. Denn Spoiler habe ich selten so viele gesehen wie hier.

Humorvoll, berührend und schnell weglesbar: das ist der Schreibstil von Frau Hoover.

Selten konnte ich eine Romanwelt so intensiv erleben wie durch Laykens Blick. Sie ist eine starke und sympathische Protagonistin, mit der ich gelitten und gelacht habe. Selten habe ich mich so gut in eine Romanheldin hineinversetzen können.
Und Will ist ein herzlicher und liebenswürdiger junger Mann, der gelernt hat das Beste aus dem Schlimmsten herauszuholen. Er schaut so positiv in die Zukunft, dass man sich daran ein Beispiel nehmen sollte. Sein Verantwortungsgefühl gegenüber seinem kleinen Bruder ist wirklich süß.
Auch die Nebencharaktere haben einen gewissen Tiefgang, der es einem einfach macht sich mit ihnen anzufreunden.

Ich hatte immer das Gefühl, dass Layken und Will einfach für einander bestimmt sind. Die zwei sind wirklich Seelenverwandte. Auch wenn sich das am Anfang etwas schnell entwickelt hat, so habe ich doch schnell erkannt, dass die Beiden einfach zusammen gehören.

Das Ende war traurig und tragisch. Etwas viel vielleicht, aber einfach nur zu Tränen rührend. Hach, ist es mir schwer gefallen adios zu sagen.

Fazit:
Einfach wunderbar. Dieses Buch hat alles: Herzschmerz und Humor, wunderbare Hauptcharaktere und eine Geschichte, bei der die Seiten nur so dahingeflogen sind.