Rezension

Herzerwärmend!

Königskinder
von Alex Capus

Bewertet mit 5 Sternen

Ein Wohlfühlbuch, das Herz und Seele wärmt.

Max und Tina sind seit 26 Jahren ein Paar. Ein Ehepaar, wie man es selber schon oft erlebt hat: Zwischen gelegentlichen Sticheleien bleibt immer die gemeinsame Basis sichtbar. "In den großen Dingen des Lebens - den Dingen, auf die es wirklich ankam - waren sie sich schon immer einig gewesen." Diese beiden nun sitzen für eine Nacht in ihrem Auto auf einem zugeschneiten Schweizer Bergpass fest. Aussteigen und den Weg zu Fuß fortsetzen, das wäre viel zu gefährlich. Also richten sie sich im Auto ein um auf die Schneefräse zu warten, die sie am nächsten Morgen aus ihrem Iglu befreien wird. Aber wie soll man sich die Zeit vertreiben? Zum Glück gibt es keinen Handyempfang und so beginnt Max eine Geschichte zu erzählen, die sich vor vielen Jahrhunderten in der Gegend zugetragen hat, in der sie nun festsitzen: Der Kuhhirte Jakob verliebt sich in Marie, die Tochter eines reichen Bauern. Von nun an sind die Beiden einander zutiefst verbunden. Doch die Umstände erlauben es nicht, dass sie sich ein gemeinsames Leben aufbauen. Die "Königskinder" können über viele Jahre nicht zueinander finden. Nur so viel sei verraten: Es gibt ein Happy End. 
Max ist ein ganz wunderbarer Geschichtenerzähler. Er schafft es, Tina in den Bann der historisch belegten Geschichte um die zwei Verliebten hineinzuziehen. Fast wie in dem Märchen von 1001 Nacht. Auch für Max und Tina gibt es am nächsten Morgen ein Happy End. Nicht nur die ersehnte Schneefräse kommt, auch Tina und Max sind sich wieder etwas näher gekommen. 
Und hier liegt für mich unter anderem die Kraft und Magie von "Königskinder". Alex Capus schafft es, dass nicht nur die Geschichte in der Geschichte wohlig wärmt, auch die Rahmenhandlung ist nicht unwichtig. Mir hat diese kleine feine Buch mit seinen zarten Worten das Herz erwärmt. Ein perfektes Buch für ungemütliche Herbst- oder Winterwochenenden.