Rezension

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Herzerwärmend und ergreifend ehrlich!

Der Junge muss an die frische Luft
von Hape Kerkeling

Bewertet mit 5 Sternen

Kurzbeschreibung:

Mit »Ich bin dann mal weg« hat er Millionen Leser inspiriert, persönliche Grenzen zu überschreiten. Jetzt spricht Hape Kerkeling über seine Kindheit; entwaffnend ehrlich, mit großem Humor und Ernsthaftigkeit. Über die frühen Jahre im Ruhrgebiet, Bonanza-Spiele, Gurkenschnittchen und den ersten Farbfernseher; das Auf und Ab einer dreißigjährigen, turbulenten Karriere - und darüber, warum es manchmal ein Glück ist, sich hinter Schnauzbart und Herrenhandtasche verstecken zu können. Über berührende Begegnungen und Verluste, Lebensmut und die Energie, immer wieder aufzustehen. »Was, um Himmels willen, hat mich bloß ins gleißende Scheinwerferlicht getrieben, mitten unter die Showwölfe? Eigentlich bin ich doch mehr der gemütliche, tapsige Typ und überhaupt keine Rampensau. Warum wollte ich also bereits im zarten Kindesalter mit aller Macht "berühmt werden"? Und wieso hat das dann tatsächlich geklappt? Nun, vielleicht einfach deshalb, weil ich es meiner Oma als sechsjähriger Knirps genau so versprechen musste ...« Hape Kerkeling, der mit seinem Pilgerbericht »Ich bin dann mal weg« seine Fans überraschte und Leser jeden Alters begeisterte, lädt auf die Reise durch seine Memoiren ein. Sie führt nach Düsseldorf, Mosambik und in den heiligen Garten von Gethsemane; vor allem aber an die Orte von »Peterhansels« Kindheit: in Recklinghausens ländliche Vorstadtidylle und in die alte Bergarbeitersiedlung Herten-Scherlebeck. Eindringlich erzählt er von den Erfahrungen, die ihn prägen, und warum es in fünfzig Lebensjahren mehr als einmal eine schützende Hand brauchte.

Diese Zusammenfassung sagt eigentlich schon alles.

Hape Kerkeling nimmt in seinem Buch „Der Junge muss an die frische Luft“ den Leser wieder mit, diesmal nicht zum Pilgern sondern mit zurück in seine Kindheit, die zwar wohlbehütet aber von einem schweren Schicksalsschlag gezeichnet war. Flüssig, leicht und entwaffnend ehrlich erzählt Kerkeling von seiner Kindheit im Ruhrgebiet, von seiner großartigen Oma Änne, die nichts auf das Gerede der anderen gibt und den kleinen Hans-Peter unterstützt wo sie nur kann. Vom Tod seiner Mutter, den er auf tragische Weise hautnah miterleben musste und von seinem Leben als normaler kleiner Junge in der ländlichen Vorstandidylle einer alten Bergarbeitersiedlung. Wer hier einen Angriff auf seine Lachmuskeln erwartet wird enttäuscht, zwar schreibt Kerkeling mit seiner ihm eigenen tragischen Komik, als Leser muss man hier aber eindeutig zwischen den Zeilen lesen können.

Ein fantastisches Buch, warmherzig und authentisch. Leseempfehlung? Auf jeden Fall!