Rezension

Herzerwärmende Sommerlektüre

Eversea - Ein einziger Moment - Natasha Boyd

Eversea - Ein einziger Moment
von Natasha Boyd

Bewertet mit 4 Sternen

Inhalt: Keri Ann lebt ein ruhiges Leben im beschaulichen Butlers Cove in den Südstaaten. Nach dem Tod ihrer Eltern und ihrer Großmutter lebt sie allein und jobbt als Kellnerin bis eines Abends der gefeierte Jack Eversea das Lokal betritt. Dieser ist auf der Flucht vor seinem öffentlichen Leben und schnell kommen die beiden zu einem Deal: Keri Ann erledigt einige Besorgungen für Jack, welcher ihr im Gegenzug bei den Renovierungsarbeiten ihres Hauses hilft. Doch schnell stellen beide fest, dass sie mehr als nur freundschaftliche Gefühle verbinden.

 

Meinung: Zuerst sei gesagt, dass es sich hierbei um den ersten Teil um Keri Ann und Jack handelt! Auf das Buch wurde ich durch eine Lesechallenge aufmerksam und Cover und Klappentext versprechen eine leichte, sommerliche Lektüre, was der Inhalt auch einhalten kann.

Keri Ann ist eine eher zurückhaltende junge Frau, die noch nicht so richtig weiß, was sie mit ihrem Leben anfangen soll. Sie verfolgt verschiedene Projekte, beendet jedoch keines davon. Mit ihrem Bruder hat sie die Vereinbarung getroffen, sich um das Elternhaus zu kümmern solange er studiert. Danach sollen beide die Plätze tauschen. Für mich war sie ein rundum gelungener Charakter. Auch wenn mir manche Dinge auf den ersten Blick etwas seltsam erschienen, kam doch alles glaubhaft an. Keri Anns Lebensumstände sind schwierig und das hat sie geprägt. Sie ist ziemlich ernst und manchmal fast ein wenig zu erwachsen, aber durchweg sympathisch.

Als er von seiner Freundin betrogen wird flüchtet der berühmte Jack Eversea Hals über Kopf mit dem Motorrad in die tiefste Provinz in der Hoffnung, dort etwas Abstand zu seinem Leben gewinnen zu können. Wie Keri Ann muss auch der Leser erst Vertrauen zu ihm aufbauen. Ich habe mir öfters gewünscht, dass auch mal aus seiner Sicht erzählt werden würde, da ich einfach gerne mehr über ihn gewusst hätte, als er Keri Ann gegenüber preisgibt. Er ist kein Ritter in schimmernder Rüstung, sondern hat mit einigen Problemen zu kämpfen. Dennoch sorgt er für einige herzerwärmende Momente, die jeden Romantiker in Verzückung geraten lassen.

Die Story selbst erfindet das Rad nicht neu und es werden einige Klischees bedient, doch trotzdem fand ich sie durchweg interessant. Das Südstaatenflair wurde von der Autorin mit viel Liebe zum Detail erschaffen und kommt zu 100% beim Leser an. An manchen Stellen hätte ich mir ein paar mehr, an anderen dafür ein paar weniger Details gewünscht, jedoch kamen für mich keine Längen auf. Der süffige Stil sorgt dafür, dass man das Buch auch problemlos am Stück konsumieren kann.

 

Fazit: Herzerwärmender sommerlicher YA-Roman, der von seinen sympathischen Charakteren und einem bestechenden Südstaatencharme lebt. Allerdings hätte ich mir ein paar überraschende Wendungen und ein abgeschlosseneres Ende gewünscht.