Rezension

Herzgeschichten

Kleine Wunder um Mitternacht -

Kleine Wunder um Mitternacht
von Keigo Higashino

Bewertet mit 5 Sternen

Meine Meinung zum Roman:
Kleine Wunder um Mitternacht

Inhalt in meinen Worten:
Fünf Geschichten in dieser Geschichte die doch mit ihren Lebenslinien zusammentreffen, und wie? Nun das alles hat mit einem kleinen Laden zu tun, der Namiya Gemischtwarenladen heißt. Dort ist ein alter Mann, der auffordert ihm Fragen zu stellen, anfangs kommen nur seltsame Fragen, doch der alte Herr weiß sich schon zu helfen, weswegen das ganze richtig in Fahrt kommt. So ist sein kleiner Laden ein kleiner Kummerkasten geworden. Doch von diesem Laden geht noch ein ganz besonderer Zauber aus, denn nach über dreißig Jahren steigen junge Männer in den Laden ein, um sich nach ihrem Einbruch kurz zu erholen, doch daraus wird nichts, denn sie müssen dem Ladenbesitzer - der leider nicht vor Ort ist - helfen und die Briefe beantworten. Anfangs dachten sie alle, das wäre eine Verarschung, aber das ist es nicht. Und so erfahren die drei was es heißt an Wunder zu glauben.

Wie mir das Gelesene gefallen hat:
Zu aller erst, ich knappere seitdem ich das Buch lese, selbst an einen Brief für den Herrn, doch muss gestehen, so einfach ist das nicht. Denn einerseits ist es leicht und doch merkte ich schnell, das es gar nicht so leicht ist.

Die Geschichten:
In diesem Buch gibt es fünf bis sechs Geschichten die doch alle zu einer großen Geschichte gehören und das besondere, alle Geschichten gehören in einer ganz bestimmten Art und Weise zusammen. Doch erst am Ende des Buches macht es ganz klick, schon während dem Lesen macht es immer wieder Klick im Kopf, doch ganz am Ende ist der ganz große Aha Moment, wobei, selbst hier ist noch einiges offen und ich hoffe irgendwie das noch einmal Geschichten dazu kommen, obwohl das nicht gehen kann, und an sich ist die Geschichte abgeschlossen, doch ist sie das wirklich? Wenn drei junge Männer dreißig Jahre später in einen Laden steigen und dort auf einmal Briefe in die Vergangenheit schicken können, ist es da wirklich zu Ende, nun das werdet ihr merken, wenn ihr ganz am Ende der Geschichten seid. 
Bei mir blieb mein Auge selten trocken, immer wieder musste ich pausieren und meinen Gefühlen folgen. Doch es gab auch Momente wo ich grinsen und staunen musste und durfte. Die berührendste Geschichte ist für mich die Endgeschichte. Davor die Geschichte wo ein Kind gerettet wird und dann die erste Geschichte, denn dort geht es darum das die jungen Männer ein Wissen haben, das man vor dreißig Jahren noch nicht hatte und wie geht man damit um? Spoilert man den Menschen in der Vergangenheit oder wie lenkt man ihn? Das kann euch die erste Geschichte gut erzählen. Aber auch die Geschichte wo die Beatles eine enorm große Rolle spielten berührte mich so unheimlich, das ich immer noch Gänsehaut habe, wenn ich darüber nachdenke.

Spannung:
Das Buch ist wirklich sehr spannend und es kamen immer wieder Dinge zu Tage, mit denen ich so einfach nicht rechnete. Auch wenn es Kurzgeschichten sind, so sind diese am Ende unfassbar spannend und ich habe wirklich jede Geschichte von Anfang bis Ende gelesen ohne Pause, denn ich wollte wissen was als nächstes passieren wird. 

Schreibstil:
Hin und wieder leicht verworren und ich musste und durfte meinen Kopf vor allem in der letzten Geschichte deutlich anstrengen um richtig zu verfolgen was passiert und genau das ist das tolle an der Geschichte. Denn eigentlich ist es so einfach und doch so schwer. Einfach genial. Die Sprache an sich ist leicht verständlich und ich flog förmlich durch die Seiten. 

Charakter:
In diesem Buch wimmelt es voller Charakter und doch wiederum nicht. Denn jeder Charakter taucht ganz speziell in seiner Geschichte auf, nur die fünf Hauptakteuer, an sich sind es mehr, begegnen sich ohne sich wirklich zu begegnen. Das fand ich toll. Am meisten fand ich den Weg des Jugendlichen, der dann zu einem Mann heran wächst, der erst einmal mächtige Bitterkeit in sich verspürt, und dann doch loslassen kann, berührend und stärkend. Denn er erkennt am Ende der Geschichte, das Liebe manchmal unfassbarer und tiefer geht als erahnt. 

Zitat aus dem Buch:
Auf Seite 189 fand ich folgendes Zitat, das mich persönlich ansprach: 
Der Weg, der mich heute hierhergeführt hat, war alles andere als leicht, aber ich habe durchgehalten, in dem Bewusstsein, dass der Schmerz der Beweis für die Kostbarkeit des Lebens ist. 

Ich empfand das Zitat bittersüß. 

Empfehlung:
Ein Buch das deutlich an das Herz heran geht, sich laut polternd und doch federleicht auf die Träume setzt und mich nicht einfach losgelassen hat. Ich bedauerte förmlich, das die Geschichte zu Ende war. Genial. Ich finde jeder kann diese Geschichte lesen, auch wenn es eher ein Buch für Frauen ist, jedoch stimmt das einfach so nicht. Denn wirklich jeder kann von den Geschichten und dem Inhalt profitieren, vielleicht schreibst du ja selbst einen Brief an dich oder einen Freund und bittest ihn, so wie Herr Namiya den Brief zu beantworten. Trau dich in die Tiefe zu blicken und habe keine Angst vor dem Schmerz des Lebens, denn das Leben bietet auch die Schokoladenseiten. 

Bewertung:
Mich berührte das Buch unglaublich tief und ich weiß deswegen, das ich klare fünf Sterne dem Buch vergebe und dazu sagen möchte, danke für die Herzberührung.