Rezension

Herzzerreißend realistisch

Alles, was ich geben kann – The Last Letter -

Alles, was ich geben kann – The Last Letter
von Rebecca Yarros

Die Queen of Fantasy Rebecca Yarros wurde bekannt durch vernichtende Drachen und ausladende Action. Doch bevor sie Basgiath schuf, schrieb Yarros bereits einige Liebesromane. Ob mich diese genauso begeistern würden, wie Fourth Wing, wollte ich mit "Alles, was ich geben kann" herausfinden und es konnte mich vollends begeistern. 
Der Originaltitel "The Last Letter" lässt bereits vermuten, dass im Buch einige Briefe vorkommen. So war es zu Beginn eines jeden Kapitels und ich liebte diese intimen Einblicke in die Gedankenwelt der Protagonisten. Schon nach wenigen Seiten war klar, dass diese Lektüre keine leichte Kost werden würde. (TW:) Genauer gesagt geht es um Kinder mit Krebs, Kindstod und Soldatenleben. (TW Ende). Die Protagonistin Ella musste bereits viele Verluste erleben und dennoch wuppt sie den Stress eines eigenen Resorts. Mit der Diagnose ihres Kindes folgt das perfekte Chaos und die Stärke, die sie durch diese Ereignisse gewonnen hat, ist mit jeder Silbe zu spüren. Zum ersten Mal erfährt sie Unterstützung durch einen Mann: Beckett. Er ist ihr großer Halt, doch sein Geheimnis droht sie auseinander zu bringen. Gefühlvoll erzählt Yarros von der Belastung eines Soldaten, von der Verarbeitung des Todes. Mehr als ein Mal standen mir die Tränen in den Augen. Das Buch wirkt in allen Belangen gut recherchiert und schildert auch Details der Behandlung und das amerikanische Gesundheitssystem. Nach diesem einen Buch möchte ich mich bereits aus dem Fenster lehnen und behaupten: Yarros ist das weibliche Pendant zu Nicholas Sparks - und ich liebe alles daran. 
Einen kleinen Haken gab es für mich persönlich jedoch: Das Buch war aus meiner Sicht schon gut 50 Seiten früher beendet. Mit Druck wurde noch eine alles verändernde Situation ins Buch gezwängt, welche nicht mehr handlungsrelevant war. Dennoch war dieses Ereignis gewohnt fesselnd und emotional, wie der Rest des Buches. 
Ein Mann wie Beckett gehört wohl eher in Märchen. Dennoch bietet das Buch alles.