Rezension

Heute schon "gekichert"

Die Gilde der Schwarzen Magier 02. Die Novizin - Trudi Canavan

Die Gilde der Schwarzen Magier - Die Novizin
von Trudi Canavan

Bewertet mit 4 Sternen

Nur, weil ich die Geschichte in "die Rebellin" gut fand, habe ich "die Novizin" überhaupt noch gelesen. Sprachlich war ich vom ersten Teil der Trilogie nämlich sehr enttäuscht. Das zumindest hat sich etwas gebessert...

Aber zuerst zum Inhalt: Sonea wird als Novizin die die Gilde der Magier aufgenommen, von den anderen Novizen aufgrund ihrer Herkunft nicht akzeptiert. Besonders ein Junge namens Regin macht ihr das Leben schwer, obwohl ihre magischen Fähigkeiten denen der anderen weit überlegen sind. Währenddessen macht sich Dannyl als Botschafter nach Elyne auf und unternimmt dort im Auftrag von Administrator Lorlen auch Nachforschungen über die Vergangenheit des Gildenführeres Akkarin. Lorlen erhofft sich Informationen über Akkarins schwarze Magie, während sich Dannyl mit den Gerüchten seiner Vergangenheit konfrontiert sieht...

Der zweite Teil der Trilogie gefällt mir um einiges besser als der erste. Während die Geschichte im ersten Teil ziemlich schleppend anlief, kommt die Handlung in "die Novizin" deutlich schneller in Gang und ist auch um einiges interessanter. Nur Dannyls Geschichte um seine Reise und das Rätsel um seine Homosexualität waren für meinen Geschmack etwas zu ausladend und teilweise eher langweilig. Auch fand ich die Dialoge über eben diese Homosexualität selbst unter der Prämisse, dass es in dieser Phantasiewelt ein verpöntes Tabu-Thema ist, sehr holprig und nichtssagend bis störend. Der Grund der Existenz dieses Handlungsstrangs hat sich mir daher bisher auch nicht erschlossen.

Wie erhofft fand ich die sprachliche Gestaltung des Romans aber deutlich besser - vielleicht sollte man beim Debüt-Roman tatsächlich noch etwas Gnade walten lassen. Die Details waren diesmal besser beschrieben, was ich im ersten Teil stark vermisst hatte, und auch die sich wiederholenden Formulierungen sind mir diesmal weniger ins Auge gestochen. Das heißt, bis auf eine: "Er kicherte" hat mich in den Wahnsinn getrieben. Jeder "kichert" in diesem Roman. Nicht Horden kleiner pubertierender Mädchen, mit denen sich das Wort "kichern" am ehesten in Verbindung setzen würde, nein, vornehmlich erwachsene Männer "kichern" vor sich hin und das in Situationen, in denen wohl eher ein kleiner Lacher oder ein Schmunzler, vielleicht auch ein Glucksen gemeint sind. Diese Synonyme finden sich aber praktisch nie. Es wird einfach nur "gekichert".

Insgesamt fand ich "die Novizin" aber besser als erwartet, lesenswert, in den meisten Teilen kurzweilig und unterhaltsam und der Roman hat mich für das Lesen und Durchhalten bei "Die Rebellin" absolut entschädigt. Ich freue mich jetzt schon auf den letzten Teil.