Rezension

Hexen in der Gegenwart

Hexenjäger -

Hexenjäger
von Max Seeck

Bewertet mit 3.5 Sternen

Zum Inhalt:

Während der gefeierte Bestseller-Autor Roger Koponen eine Lesung hält, wird daheim seine Frau ermordet, - nach einem Motiv aus seiner Trilogie um Hexenverfolgung. Während Jessica Niemi und ihr Team versuchen, dem Mörder auf die Spur zu kommen, geschehen weitere Taten, die an Vorgänge im Buch erinnern. Ein überlebendes Opfer bringt dabei Jessica in Zusammenhang mit dem Geschehen und schließlich findet sich eine Verbindung zwischen den Toten, dem Buch und –letztlich – Jessica.

 

Mein Eindruck:

Es sollte schon irgendwie erwähnt werden, dass dieses Buch Teil einer Reihe ist, - sonst bleibt eine verärgerte Leserschaft zurück. Der Autor bedient sich sehr oft des Stilmittels der Rückblenden, doch die Geschichte im Hier und Jetzt bringt das nur auf eine sehr rudimentäre Art weiter.

Doch was soll das Gejammer: „Hexenjäger“ ist durchaus spannend geschrieben, seine Protagonistin wächst einem trotz ihrer Ecken und Kanten ans Herz. Max Seeck beweist dabei, dass er sich in die Seele einer Frau eindenken kann, ohne platt oder oberflächlich zu werden. Die Morde sind brutal, werden erfreulicherweise aber nicht mit dem kleinstmöglichen Detailgrad geschildert, sondern nur im Ergebnis beschrieben, - die Grausamkeiten finden damit mehr in der Fantasie der Leser/innen statt.

Das Ende lässt mich zwiegespalten auf das Buch schauen: Einerseits bietet es zwar die Aufklärung der Fälle, andererseits bleiben dermaßen viele Fragen offen, dass man sich – siehe oben – auf den Arm genommen fühlen könnte, wenn nicht klar ist, dass diese Geschichte ihre Fortführung findet (und in ihrer Heimat auch schon gefunden hat).  So legt man das Buch verdattert auf die Seite und hofft auf die deutsche Veröffentlichung von „Pahan verkko“.

 

Mein Fazit:

Guter, rasanter Stil, unbefriedigendes Ende