Hexenjagd
Bewertet mit 5 Sternen
„Purpurnacht“ von Tanya Carpenter ist ein spannender historischer Roman, der im 17.Jahrhundert zu Zeiten der Hexenverfolgung in Frankreich spielt.
Angelique Renier ist behütet aufgewachsen und hat als Tochter eines begüterten Kaufmanns eine sichere Zukunft vor sich. Pierre, ihr Freund aus Kindertagen und der jüngste Sohn des Comte de Frené, umwirbt sie seit längerer Zeit und will um ihre Hand anhalten. Doch dann wird sie ausgerechnet von seinem älteren Bruder Jean vergewaltigt, der Angelique für sich beanspruchen will. Als sie sich weigert, bezichtigt er sie der Hexerei, was in der damaligen Zeit auf leichtgläubigen Boden fällt und ihre glückliche Zukunft zerstören kann.
Der Höhepunkt der Hexenverfolgung ist zwar bereits vorüber, aber immer noch halten sich Aberglaube und die von der Kirche geschürten Ängste in den Köpfen der Bevölkerung. Angeliques Mutter Monique ist Hebamme und Heilerin und steht damit quasi unter Generalverdacht. Nur der hohe gesellschaftliche Stand ihres Vaters schützt die beiden Frauen vor einer offenen Verfolgung. Das ändert sich als Jean seine erlogenen Behauptungen über Angelique verbreitet und sich viele Bewohner in ihren Vorurteilen bestätigt sehen. Jean steht weit über der Familie Renier und daher werden seine Aussagen auch nicht angezweifelt. Für Angelique und ihre Familie beginnt eine Odyssee, die sie an den Rand ihre absoluten Grenzen und noch darüber hinaus bringt.
Tanya Carpenter bringt immer wieder überraschende Wendungen in ihrer Geschichte, so dass man sich nie sicher sein kann, was als nächstes passiert. Die Figuren werden nicht geschont und es bleibt bis zum Ende hochspannend. Die historischen Hintergründe sind sehr gut recherchiert, was die fiktionale Geschichte trotzdem authentisch wirken lässt. Die mitreißende Handlung verschlägt einem manchmal die Sprache, aber es gibt auch wunderschöne Momente, die richtig berühren.
Mir hat die fesselnde Story sehr gut gefallen und ich gebe natürlich gern eine Leseempfehlung!