Rezension

Hey Sherlock! Ich habe ein Rätsel für dich!

Running Girl - Simon Mason

Running Girl
von Simon Mason

Bewertet mit 4.5 Sternen

Was tut ein Kerl mit 16, der extrem gut aussieht, hoch intelligent ist und trotzdem keinen Sinn im Leben findet? Richtig, er langweilt sich. Oder hängt mit seinen halbkriminellen Freunden am Kinderspielplatz ab. Oder beides. Die Schule jedenfalls ist das Letzte, das bei Garvie Smith, dem Protagonisten, eine Rolle spielt.
Seine gelangweilte Routine wird unterbrochen, als eines Tages ein Mädchen ermordet wird, mit dem er einmal für vier Wochen zusammen war. Die Polizei, allen voran der junge Ermittler Singh, machen alles richtig, tappen jedoch trotzdem im Dunkeln. Und Garvie weiß, dass er nicht nur helfen kann, sondern auch muss, und auf seine eigene Art und Weise ermittelt er selbst.

Ich habe schon interessante Kritiken zu diesem Buch gelesen. Huh, der Junge kifft! Bei Holmes allerdings ist es cool und Ausdruck seiner gelangweilten Genialität. Huh, der schlechte Stil. Gerade die angeprangerten "Stilbrüche" fand ich mega: Wurden doch gelegentlich wie Polizeiprotokolle gewisse Gespräche geführt und statt dass sie dadurch die Geschichte trockener machten, lockerten sie die auf, besonders wenn man den unterschwelligen Humor dabei beachtet. Tatsächlich ist Garvie vielleicht nicht für jedermann/frau/divers ein Sympathieträger, denn er ist intelligent und er lässt diese Intelligenz raushängen. Auch dass er schwänzt und lieber sinnlos abhängt als fürs Leben zu lernen, mag für viele ein Problem sein. Mir jedoch hat gerade das gefallen, auch die Dynamik zwischen ihm und Inspector Singh - der keineswegs so dämlich ist, wie er im Klappentext dargestellt wird - gefällt mir. Dass ich dann doch einen halben Punkt abziehen muss, liegt an der über-mega-großen Coolheit, die Garvie selbst dann noch an den Tag legt, wenn er halbtot geprügelt und kurz vor seinem schmerzhaften Ende steht. So viel Klasse nehme ich einem 16jährigen, auch einem 60igen, um fair zu bleiben, dann doch nicht ab. Aber was soll's. Hat Spaß gemacht. Will mehr. 4,5/5 Punkten.

Kommentare

lex kommentierte am 30. März 2019 um 09:34

Cool, dass es dir so gut gefallen hat. Liest du Band 2? Da wäre ich wirklich neugierig auf dein Urteil. Mir hat da nämlich eine ganze Menge nicht gepasst - Singh wirkt irgendwie doof, Garvie zu abgeklärt (noch abgeklärter als hier) und den Fall an sich fand ich erst spannend, dann aber zu wirr und langweilig aufgerollt. Extrem schade!

E-möbe kommentierte am 30. März 2019 um 09:42

Den hole ich mir auf jeden Fall!

Singh fand ich hier eigentlich ganz cool, um ehrlich zu sein. Nicht so blöd, wie er im Klappentext dargestellt wurde.

Übrigens, danke noch mal für deinen Tipp. Ich habe mir nämlich für richtig wenig Geld "Zu schön zum Sterben" geholt auf ebay. Blöder Titel, hast recht, aber dafür schönes Hardcover.

lex kommentierte am 30. März 2019 um 17:24

Gern geschehen. :-)

Ach Singh... im ersten Buch fand ich ihn auch toll, aber was Mason im zweiten Buch aus ihm gemacht hat. Seufz...