Rezension

Hier ist es schön? Wohl eher nicht …

Hier ist es schön - Annika Scheffel

Hier ist es schön
von Annika Scheffel

~~Inhalt
In einer Realityshow wird die 16jährige Irma ausgewählt, um einen neuen Planeten zu besiedeln und ihrem bisherigen Leben den Rücken zu kehren. Gemeinsam mit Sam wird sie 10 Jahre lang in einer Arena auf ihre neue Aufgabe vorbereitet. Doch dann trifft Sam eine andere Entscheidung und ergreift die Flucht, um mehr über sich und seine Geschichte zu erfahren. Und so begeben sich die beiden auf eine Reise, die sie nicht ins All, sondern durch eine Welt führt, die beide an ihre körperliche und emotionale Grenze bringt …

Meine Meinung
Zunächst muss ich gestehen, dass ich in der Regel keine Dystopien lese. Warum? Weil ich das dunkle Zukunftsbild, das in diesen Büchern geschaffen wird, zum Teil so erschreckend finde, dass ich mich damit nicht zusätzlich belasten möchte. Es reicht schon sich die Nachrichten anzusehen, um zu wissen, dass die Weltpolitik verrückte Entscheidungen trifft, der Klimawandel im vollen Gange ist und dass es zu viele trashige Sendungen im Fernsehen gibt. Davon muss ich nicht auch noch lesen. Warum habe ich es bei "Hier ist es schön" dennoch getan? Nun zunächst klang die Kurzbeschreibung interessant genug, um es zu probieren und ich wollte dem Ganzen noch eine Chance geben, da mir die Leseprobe erstaunlich gut gefiel. In dieser waren Briefe zu finden. Briefe, die an Irma gerichtet und so voller Liebe und Zuneigung waren, dass ich einfach wissen musste, wie die Geschichte weitergeht.

Leider verliert die Handlung mit zunehmender Seitenzahl an dem was mich durch die Leseprobe berührt hat. Bis zum Ende hin konnte ich nicht verstehen, warum Irma handelt wie sie handelt. Worin liegt der Reiz, auf diesem Planeten zu leben? Noch dazu mit einem Menschen, den man kaum kennt und für den man auch kaum Sympathien aufbringen kann. Warum möchte man von seinen Eltern weg, die man doch liebt und von denen man geliebt wird? Ich konnte es während des Lesens nicht verstehen und verstehe es auch jetzt immer noch nicht.

Wirklich schlecht geschrieben ist der Roman nicht. Wäre er das gewesen, hätte ich noch größere Schwierigkeiten gehabt am Ball zu bleiben. Dies war aber nicht so. Nein, ich muss sogar einräumen, dass ich ihn zum Teil sogar ganz gerne gelesen habe, auch wenn er an vielen Stellen verwirrend geschrieben ist. Leider gelingt es der Autorin nicht die Verwirrung aufzulösen, in dem sie dem Leser zumindest einige der vielen Fragen beantwortet, die beim Lesen entstehen. Auch das Ende ändert nichts daran, dass man das Buch schließt und sich fragt, was man da eigentlich gelesen hat.  

Fazit
Annika Scheffel ist es gelungen eine Zukunftsvision zu schaffen, die in nicht allzu weiter Ferne liegt, aber genau deshalb umso erschreckender beschrieben wird. Ich möchte mir gar nicht ausmalen, dass das irgendwann Realität sein könnte. Dennoch kann ich "Hier ist es schön" nicht mehr als 3 Sterne geben, da der Roman zu verwirrend geschrieben ist und nicht eine meiner zahlreichen Fragen beantwortet hat.