Rezension

Hier kommen die zu Wort, die sonst unsichtbar sein sollten

Schloss Liebenberg. Hinter dem hellen Schein. -

Schloss Liebenberg. Hinter dem hellen Schein.
von Hanna Caspian

Bewertet mit 5 Sternen

Hier kommen die zu Wort, die sonst unsichtbar sein sollten

Anfang des letzten Jahrhunderts wimmelte es in den Häusern der Adeligen noch von Bediensteten. Ohne sie hätte der Haushalt nicht funktioniert und doch sollten sie immer Unsichtbar sein. Hanna Caspian gibt all diesen Menschen in ihrem Buch ein Gescicht. Stellvertreten für so viele stehen die Figuren in ihrem Roman. 

Sie beschönigt nicht das Leben dieser Menschen sondern erzählt sehr einfühlsam deren Geschichten, erzählt von dem harten Alltag, der schweren Arbeit , dem Schlafmangel und der Selbstverständlichkeit mit der die Hausherren das alles von ihnen erwarteten.

Mir hat es sehr gut gefallen das dieses Buch komplett aus der Sicht der Dienstboten auf Schloß Liebenberg erzählt wird. Im Fokus stehen Adelheid die ganz neu ins Schloß kommt, das Stubenmädchen Hedda, die Gouvernante Constanze und der Diener Viktor. Mit ihnen Erleben wir Intrigen unter Dienstboten, Missgunst und Neid aber auch Freundschaft. Wie erleben den niedrigen Stand den sie haben und welche Macht die Dienstherren haben.

Natürlich gibt der Roman auch Einblicke in das Leben der Fürstenfamilie, das gehört zu der Geschichte einfach dazu aber wie schon geschrieben, alles ist aus Sicht der Dienstboten geschrieben.

Ich glaube die Unsichtbaren der damaligen Zeit waren sehr glücklich mit diesem Buch und ich war es auch.