Rezension

Hier wird Abenteuerlust geweckt

Das Museum der Welt - Christopher Kloeble

Das Museum der Welt
von Christopher Kloeble

„Das Museum der Welt“ von Christopher Kloeble ist 2020 im dtv-Verlag erschienen. Der Roman umfasst in der gebundenen Ausgabe 528 Seiten.

 

Bartholomäus, ein zwölfjähriger indischer Waisenjunge, begleitet die drei Brüder Schlagintweit auf ihrer Expedition durch das koloniale Indien und den Himalaya. Dies ist vor allem dem Umstand zu verdanken, dass er ein Sprachtalent ist und als Übersetzer von den Brüdern „engagiert“ wird. Die Expedition findet im Jahr 1854 statt und wird von Alexander Humboldt unterstützt. Bartholomäus, der äußerst wissbegierig und talentiert ist, zeigt die Expedition aus ausschließlich seiner kindlichen Sicht auf und hat es sich zum Ziel gesetzt, das erste Museum Indiens zu gründen. 

 

Christopher Kloeble gelingt es in seinem Roman den Leser durch seinen feinfühligen, luftigen und humorvollen Schreibstil in den Bann zu ziehen. 
Sehr genossen habe ich es, so viele unterschiedliche Eigenschaften der Menschheit in einem Buch vorzufinden – von Liebe bis zum Hass, von Weiß bis Schwarz und dazwischen alle Grau-Schattierungen, - von westlicher Überheblichkeit, der Arroganz der Mächtigen im eigenen Land, von der Suche nach der Identität und Heimat, von Liebe, kindlicher Naivität, Neugierde, Forscherdrang…
Das war für mich absolut faszinierend, ebenso wie die Tatsache, dass es die Brüder Schlagintweit und ihre Expedition tatsächlich gegeben hat, der Junge Bartholomäus jedoch eine erfundene Gestalt von Christopher Kloeble ist. Christopher Kloeble verknüpft in seinem Buch absolut gekonnt wahre Begebenheiten und fiktive Elemente.
 

Fazit: Ein tiefgründiger und lesenswerter Abenteuerroman.

Es war für mich ein schönes Erlebnis, dieses Buch zu lesen und in die Welt von Bartholomäus einzutauchen.