Rezension

Hier wird eine falsche Botschaft suggeriert!!

Zorn und Morgenröte - Renée Ahdieh

Zorn und Morgenröte
von Renee Ahdieh

Bewertet mit 1 Sternen

ine Adaption von 1001 Nacht läßt einen natürlich nicht den tiefgreifendsten Roman mit einem modernen emanzipierten Frauenbild erwarten, aber doch eine Geschichte, die einen unterhält, die einen gewissen Zauber in sich birgt und die auch von der Handlung her nicht unlogisch erscheint. Diese Geschichte hatte kaum etwas davon.
Im Gegenteil, ich war nach dem Lesen nicht unterhalten, sondern habe ich mich einfach nur über die Botschaft die hier transportiert wird aufgeregt.
Aber fangen wir erst mal damit an, worum es geht.

Klappentext:
 

Das ganze Volk von Chorasan lebt in Angst und Schrecken, seit der junge Herrscher Chalid begonnen hat, jeden Tag ein anderes Mädchen zu heiraten, nur um sie am nächsten Morgen bei Sonnenaufgang hinrichten zu lassen. 

Shahrzad hat auf diese Weise ihre beste Freundin Shiva an den Kalifen verloren. Nun will sie nur noch eins: ihre Freundin rächen. Sie meldet sich freiwillig als Braut und hat doch nur ein Ziel: überleben und den Mann töten, der ihr die Freundin genommen hat. Im Angesicht der Morgenröte beginnt Shahrzad, Chalid eine Geschichte zu erzählen. Und tatsächlich: Sie bekommt einen Tag Aufschub.

 

So weit so gut. Doch die Geschichte geht in eine Richtung, die ich vor allem,da es sich um ein Jugendbuch handelt, für gefährlich und nicht tragbar halte. Denn wie im Klappentext nicht verraten wird, ist es für den Kalifen auch nicht so wichtig, dass Sex immer freiwillig zu sein hat. Aber es scheint ja auch nicht besonders wichtig zu sein,denn wenn man gut aussieht, Tigeraugen hat und ab und zu mal etwas mitleidheischend schaut, dann vergisst so eine ganz schnell verliebte Sharzad auch eine Vergewaltigung, ihre tote beste Freundin und noch ihren Verlobten obendrein. Diese Entwicklung kam so plötzlich und war für mich absolut nicht nachvollziehbar! 

 

Nun hätte man meines Erachtens wenigstens aus dieser Liebesgeschichte etwas machen müssen, die innere Zerrissenheit von Sharzad besser darstellen können, aber nichts davon war der Fall. Nein, statt dessen holt die Autorin noch ein paar Klischees aus der Trickkiste und baut z.B. Eifersucht in Form des ankommenden Verlobten oder der Jugendliebe von Chalid  in die Geschichte mit ein. Dadurch wird das Buch keinesfalls besser! Auch die Dialoge wirken einfach platt und haben mich teilweise nur mit den Augen rollen lassen.

Als am Ende dann auch noch eine "Revolution" eingeführt wird, um dieses Thema auch noch abzuhaken war es bei mir vorbei. Natürlich können Liebesdramen der Auslöser für Kriege sein. Aber das kann man doch auch mit ein bißchen mehr Finesse lösen, das Ganze etwas mehr ausfeilen, mehr Konfliktpotential, Intrigen und Machtkämpfe einbringen. Hier wirkt es nur plump und nicht wirklich relevant, sondern nur seitenfüllend.

 

Für mich war dieses Buch eine Zumutung und ich werde auch keinesfalls den 2. Teil lesen