Rezension

Hiervon habe ich mir ein wenig mehr versprochen. Nichts desto trotz süß für zwischendurch.

Something Pure
von Kylie Scott

Bewertet mit 3 Sternen

Ich habe mich sehr über den Titel "Something Pure" von Kylie Scott gefreut, welcher mir freundlicherweise vom LYX Verlag als kostenfreies Rezensionsexemplar via Netgalley zur Verfügung gestellt wurde. Dafür möchte ich an dieser Stelle meinen Dank aussprechen und darauf hinweisen, dass meine Meinung zum Buch dadurch in keiner Weise beeinflusst wurde.
Es handelt sich hierbei um den neuesten Roman der Autorin, von der ich bereits mehrere Werke gelesen und gemocht habe.

In der Geschichte trifft der Leser auf die Hauptfigur Alice, die sich während ihres Jobs in einer Bar in einen Hilfkellner Namens Beck verliebt. Doch hinter besagtem Typen steckt ein Jemand, dessen Familie über Milliarden Doller verfügt. Und das ist nicht alles. Alice muss sich fragen, ob ihre Liebe zwischen dem ganzen Sein und Schein hinter den Kulissen des Familienimperiums überhaupt eine Chance hat...

Kylie Scott schreibt ihren Liebesroman aus der Sichtweise der Protagonistin Alice in der Ich-Perspektive im Präsenz, was ich erst einmal gelungen finde. Ich mag zwar auch abwechselnde Sichtweisen sehr gerne, aber auch einzelne, fühlt man sich dadurch gerade diesen Figuren sehr verbunden. Es dauert allerdings eine Weile, bis ich mit Alice richtig warm werde und die Geschichte startet auch quasi direkt damit, dass sie quasi bereits in Beck verliebt ist bzw. sich hier schon etwas angebahnt hat. Da hätte ich mir den eigentlichen Prozess des "Sich-Verliebens" und auch der ersten Begegnungen noch ein wenig detaillierter gewünscht, er erreicht mich emotional nämlich leider nicht so recht.
Spannend ist dann, als Alice erfährt, wer wirklich hinter dem Hilfskellner steckt und wie sie seine Welt kennen lernt. Die Ärmste wird von allen Seiten direkt in eine Richtung gedrängt und gepresst, die auch bloß zu Beck passt. Das hätte ich so nicht mit mir machen lassen bzw. hätte wirklich versucht mehr mit Beck darüber zu sprechen. Aber ich kann auch sehr gut verstehen, dass sich unsere weibliche Hauptfigur hier enorm eingeschüchtert fühlt und Beck durch ihre Anwesenheit nichts ruinieren will. So spielt sie erst einmal mit, weiß sich dann irgendwann aber auch mal zu wehren, was ich wirklich gut und wichtig finde.

Die Grundidee und dieser Cinderella-Aspekt ist in meinen Augen auf jeden Fall gelungen, allerdings kommen bei mir die beiden Charaktere und die Emotionen nicht so ganz an. Ich hätte hier gerne mehr mitgefühlt. Doch alles entwickelt sich irgendwie ein wenig lieblos und trotz großem Drama ist die Handlung nicht großartig spannend, sondern eher etwas langatmig. 

Der Schreibstil ist, so wie ich ihn von der Autorin gewohnt bin, flüssig und leicht. Trotzdem zieht sich das Werk an der ein oder anderen Stelle hin. Hätte ich mich mehr in die Liebesgeschichte eingefunden, wäre es vielleicht gar nicht so auffallend gewesen, dass ab ca. der Hälfte des Buches nicht mehr so viel passiert. Zudem empfand ich manche Aspekte in der Beziehung auch als ein wenig fragwürdig, fast toxisch an. Leider nicht so meins.

"Something Pure" hat mich nicht nur durch das wunderschöne Cover, sondern auch von seinem Klappentext her sehr angesprochen und ich versprach mir wirklich eine neumodische, romantische Cinderella-Adaption. Für meinen Geschmack ist diese aber nur bedingt geglückt. Es gab durchaus schöne Passagen, die mich gut unterhalten haben, die das Werk jetzt aber leider nicht zu etwas besonderem machen. Ich vergebe daher gut gemeinte 3 Sterne und keine unbedingte Lese- und Kaufempfehlung ***