Rezension

High Fantasy im Sinne von George R.R. Martin

Das Reich der Grasländer 1 - Tad Williams

Das Reich der Grasländer 1
von Tad Williams

Bewertet mit 3.5 Sternen

„Das Reich der Grasländer“ ist auf jeden Fall High Fantasy wie sie im „Buche“ steht. Man begegnet unzähligen Völkern, menschlichen Rassen und nicht-menschlichen Wesen, findet einen kriegerischen Konflikt nach dem anderen, entdeckt uralte Fehden, tiefreichende Intrigen und stolpert unerlässlich über die Vielzahl an schwer bis kaum aussprechbaren Namen. Also eigentlich alles, was ein High Fantasy Fan will, oder?

Ja, aber eben nur fast.

Man sollte wirklich nicht versuchen, sich alle Namen zu merken und jedes Mal im Kopf richtig „zu sprechen“, da verliert man doch sehr viel Lebenszeit. Aber auch die Vielzahl an Charakteren und unterschiedlichen Erzählperspektiven macht das Lesen streckenweise etwas anstrengend. Gerade, wenn man das Buch mal ein paar Tage nicht gelesen hat, findet man unglaublich schwer wieder rein. Auch, weil es keinen festen Protagonisten Pool gibt, aus deren Sicht die Kapitel erzählt werden. Es kommen immer mal wieder neue dazu und da dann noch durchzusteigen ist schwer. Passend dazu hätte ich mir gewünscht, dass vielleicht vor jedem Kapitel das Volk des Protagonisten im Titel steht. Ich habe erst im letzten Drittel wirklich die Zusammenhänge der einzelnen Charaktere und Völker auseinanderhalten können, was etwas schade ist.

Nichtsdestotrotz handelt es sich hier eben um High Fantasy und dort darf man nichts anderes als eine Vielzahl an Charakteren, Völkern und einzelnen Konflikten erwarten. Darum klingt meine Rezension vielleicht etwas kritischer, als sie sein sollte. Das Buch ist aber ungeachtet dessen eine wirklich gelungene Geschichte, die einen trotz ständiger Perspektivenwechsel vollkommen in ihren Bann zieht. Gerade während den letzten zwei Dritteln der Geschichte fällt es unglaublich schwer, das Buch aus der Hand zu legen.

 

Fazit

High Fantasy im Sinne von George R.R. Martin – unzählige Völker, Rassen, Länder, Protagonisten und Konflikte. Trotz typischer HF Probleme eine gelungene und spannende Geschichte, die über 600 Seiten verteilt nur sehr selten an Tempo verliert.