Rezension

High Fantasy mit ruhigem Fluss

Eislotus. Wasser findet seinen Weg -

Eislotus. Wasser findet seinen Weg
von Liza Grimm

Bewertet mit 3.5 Sternen

Durch die Karte im Inneren des Buches konnte man sich von Anfang an gut orientieren in der magischen Welt von Eislotus. Ich bin gut in die Geschichte gekommen und konnte mir die Magie der Elemente sowie die Bindung an die Seelenbücher gut vorstellen. Als Leser folgen wir abwechselnd Nara auf Kori, eine Mondgebundene, die das Wasser beherrscht und Katso aus Sa, ein Sonnengebundener, der das Element Feuer vertritt. Unterbrochen wird die Geschichte durch Fußnoten eines allwissenden Erzählers, dessen Funktion ich leider bis zum Ende nicht ganz verstanden habe.

Nara und Katso reisen zur Akademie in die Haupstadt, um am Ritual des Lichts teilzunehmen. Dessen Gewinner hat die Ehre die Buchbinder zu sich in die Heimatstadt zu holen. In der Akademie sollen sie zunächst eine Ausbildung erhalten und in verschiedenen Kämpfen gegeneinander antreten, sodass jeweils nur ein Vertreter jedes Elements für das Ritual übrig bleibt. Schnell wird klar: hier muss jeder für sich kämpfen und dies wird auch mit unfairen Mitteln versucht. Obwohl viel Angst und Unsicherheit im Raum steht, die man Nara und Katso sehr gut abnimmt, entfaltet sich die Handlung eher langsam und unaufgeregt. Die beiden Hauptprotagonisten werden sehr vielschichtig dargestellt, dennoch konnte ich ihr Handeln nicht immer nachvollziehen. Erst im letzten Drittel steigt die Spannung zunehmend an und einige Motive offenbaren sich. Davon hätte ich mir vorher schon mehr gewünscht in Kombination mit tieferer Auseinandersetzung mit den Seelenbüchern, die so viel Macht über die daran Gebundenen hat.

Insgesamt hat mir das Worldbuilding jedoch sehr gut gefallen und das Ende macht neugierig auf den Folgeband, von dem ich mir Antworten und mehr Spannung erhoffe, die nach dem Ende von Band 1 durchaus in der Luft liegt.