Rezension

High Fantasy vom Allerfeinsten!

Die Runenmeisterin - Torsten Fink

Die Runenmeisterin
von Torsten Fink

Bewertet mit 5 Sternen

Die Zwillinge Ayrin und Baren stehen in der Schuldknechtschaft von Grener Staak. Dieser hat sie als kleine Kinder aufgenommen und zusammen mit Nurre aufgezogen. Die unbekannte Mutter hat sie beiden vor über 17 Jahren auf der Türschwelle des Gasthauses ausgesetzt. Aber als die Adlige Ragne von Bial und ihr Diener Tsifer in das Dorf kommen werden Ereignisse in Bewegung gesetzt, die nicht vorsehbar waren.
Den Ragne ist eine Hexe und handelt im Auftrag des dunklen Hexenfürst. Das Dorf ist jedoch von einer Rune geschützt und so können dunkle Krankheiten keinen Einzug halten. Aber Ragne versucht einen Weg zu finden.

Als Meister Maberic, der Runenmeister in das Dorf kommt, nimmt dieser Baren Rabensohn als Lehrling. Die Zwillinge waren aber noch nie getrennt und so macht sich auch Ayrin auf den Weg. Schnell wird klar, dass gerade Ayrin eine natürliche Begabung für Runen hat.

Meine Meinung:
Ayrin ist eine junge Frau die fleißig und bescheiden ist. Ihre Zunge ist mitunter spitz, aber sie hat das Herz am rechten Fleck und würde alles für ihren Bruder und die Nunne tun. Auch ist sie wissbegierig. Den Ohm (Grener Staak) hasst sie. Ihre Vorahnungen helfen ihr oft weiter.
Baren kommt am Anfang eher etwas unbeholfen und einfältig daher. Jedoch ist auch er ein fester und wichtiger Bestandteil der Geschichte. Er ist nicht so impulsiv und intuitiv wie seine Schwester, aber seine ruhige, überlegte Art ist ein guter Kontrast.
Leutnant Bo Tegan hat eine Nebenrolle, aber er wird trotz seiner (herrlichen) Person noch wichtig! Die Entwicklung fand ich auch sehr spannend!
Grener Staak ist ein Trunkenbold der übelsten Sorte und er nutzt gerade die Zwillinge gnadenlos aus. Aber dies klärt sich im Laufe des Buchen (mehr wird nicht verraten).
Ragne von Bial und Tsifer sind für mich persönlich die interessantesten Bösewichte die mir jemals in einem Buch begegnet sind! Hier freut man sich schon auf eine weitere Begegnung, denn es verspricht spannend zu bleiben!
Meister Maberic unterrichtet Ayrin und ist teils stolz/entsetzt was ihre natürliche Begabung für Runen angeht. Da sie sehr wissbegierig ist, kommt er meistens nicht hinterher.
Der Schreibstil ist bildgewaltig, klar und schön flüssig zu lesen! Auch die „fremden“ Ausdrücke stören nicht, sondern runden das Bild dieser Welt ab! Die Wortgefechte von Bo und Ayrin sind unterhaltsam und amüsant! Hier musste ich oft schmunzeln und wurde gut unterhalten!
Der Erzählstil ist in der dritten Person, so bekommt man verschiedene Perspektiven zu „sehen“.
Das Cover ist in meinen Augen wunderschön und passt perfekt zum Buch! Wunderbar!

Mein Fazit:
Ich bin normalerweise skeptisch was männliche Schriftsteller angeht. Mir geht es oft so, dass ich keinen Zugang zu der Gefühlswelt der Protagonisten bekam und ganz ehrlich? Ich hätte das Cover wunderbar und den Inhaltstext interessant gefunden, hätte es aber nicht gekauft! Als ich bei netgalley vom Verlag das Leseexemplar bekam, war ich gespannt. Und was soll ich sagen?

Jetzt weiß ich, dass es gerade bei dem Buch mein Verlust gewesen wäre! Denn mit Torsten Finks Protagonisten taucht der Leser in eine neue, fremdartige Welt ein! Er schafft es verschiedene Fäden über unbekannte Zeit im Hintergrund mitlaufen zu lassen um sie dann kurz vor Schluss zu verknüpfen und die Antworten zu präsentieren. Sicherlich bleiben noch andere Fragen auf, aber da ich denke, dass es sich hier um mehrere Bücher handeln wird ist dies nicht schlimm oder störend!
Es war eine aufregende Reise und ich kann es nicht erwarten wie es mit Ayrin, Baren, Bo, Meister Maberic und Lar Thimin, aber auch mit Ragne von Bial und Tsifer weitergeht! Hier kann ich nur sagen: Bis wann kommt Nachschub? Denn ich bin geflasht, wurde mitgerissen und bin rundherum begeistert! Das ist High-Fantasy vom Feinsten!
Vielen Dank für diesen wunderbaren Buchschatz und die tollen Lesestunden!

Vielen Dank an den Verlag und an netgalley.de für das Leseexemplar! Das hat aber meine Meinung in keinster Weise beeinflusst.