Rezension

High Fantasy vom feinsten. ♥

Kalypto - Die Herren der Wälder - Tom Jacuba

Kalypto - Die Herren der Wälder
von Tom Jacuba

Bewertet mit 5 Sternen

Im Verborgenen naht eine Gefahr, die alle freien Völker bedroht: Die Magier des vor Jahrtausenden untergegangenen Reichs Kalypto sind wieder erwacht – und sie schicken vier Späher aus, um das Volk zu finden, das sich am besten zur Versklavung eignet…

>> „Jetzt sind sie wach und dabei, die Welt in ein Schlachthaus zu verwandeln“ – S. 290 <<

Ich überlege hin und her wie ich bei diesem Buch mit meiner Rezension beginnen soll. Noch Stunden nach dem Beenden kreisen Fragen in meinem Kopf und suchen nach einer Antwort. So viele Dinge sind noch ungeklärt. So viel kann noch geschehen. Also bleibt uns nur das Warten auf den Nachfolgeband…

Dieses Fantasybuch vom deutschen Autor Tom Jacuba besitzt Suchtpotenzial. Man kann es vor Spannung und Wissensdurst kaum aus der Hand legen. Man möchte unbedingt wissen, wie unsere Charaktere das alles durchstehen, überstehen und erleben.

Tom Jacuba erzählt die Geschichte um das Reich, das einst das zweite Kalypto werden soll, aus drei verschiedenen Perspektiven. Zum einen hätten wir da den aufbrausenden, impulsiven und vorlauten Lasnic. Er ist ein Jäger aus dem Waldreich. Man lernt ihn von Geburt an kennen. Jedoch wird es nicht langweilig ihm beim Wachsen zuzusehen, denn der Autor hat es durch geschickte Zeitsprünge geschafft, uns ein wenig in die Welt von Lasnic zu führen ohne überladen zu wirken.

Ayrin, aus dem Reich Garona, ist ein Charakter der mir persönlich von der ersten Seite an gefallen hat. Ihre Geschichte ist genauso von Leid, Wut und Trauer geprägt wie die von Lasnic. Und doch lässt sie sich nicht unterkriegen. Sie ist stark und hat dennoch auch Fehler. Die sie sich auch eingesteht und über die sie nicht einfach hinweg sieht.

Catolis, die Magierin die Kalypto neu auferstehen lassen will, ist wirklich unheimlich. Trotzdem ist sie gebildet und hat eine Seite an sich, die mir auch wieder positiv aufgefallen ist. Trotz ihrer vielen schlechten Eigenschaften zeigt sie Mitgefühl mit anderen. Bei ihr war ich zwischen Hass und Bewunderung so manches Mal hin und her gerissen.

Alle Charaktere, auch die Nebencharaktere, in diesem Buch sind wunderbar vielschichtig und grandios ausgearbeitet. Niemand wirkt perfekt. Niemand kann alles und weiss alles. Tom Jacuba hat es geschafft, dass die Charakter glaubhaft und authentisch wirken. Das sie „leben“. Ich bin begeistert!

Die Handlung und die Idee sind spannend, interessant und super ausgearbeitet. Der Einstieg ins Buch fällt zwar etwas schwerer, da es doch sehr komplex ist, aber das gibt dem Lesefluss keinen Abbruch. Man geniesst jede einzelne Seite. Und das sollte man auch, denn dieses Fantasy-Meisterwerk ist nicht zum schnellen überfliegen gedacht. Man muss es inhalieren und sich in die Welt von Lasnic und Co. mitreissen lassen.

Durch die Karte, die man vorne in der Klappe des Buches findet, kann man die Reisen noch genauer mit verfolgen. Man sieht die Berge und Schluchten von Garona vor sich. Man will genauso ein Baumhaus wie Lasnic in seinen Wäldern. Man riecht das Meer und sieht die Inseln von Tarkatan, auf denen Catolis ihre Macht bündelt.

Fazit

Wer Fantasy liebt sollte dieses Buch auf keinen Fall verpassen. Eine Geschichte die fasziniert und begeistert. Ein Buch mit so vielschichtigen und glaubhaften Charakteren, dass man mit ihnen leidet und lacht. Man fühlt die Atmosphäre, sieht die Landschaft und ist plötzlich mittendrin.