Rezension

High Fantasy vom Feinsten

Das Geheimnis der Großen Schwerter 01. Der Drachenbeinthron - Tad Williams

Das Geheimnis der Großen Schwerter 01. Der Drachenbeinthron
von Tad Williams

Bewertet mit 5 Sternen

High Fantasy vom Feinsten – da ich gerade dieses Genre für mich entdecke, kam ich natürlich um dieses Werk nicht herum.

Tad Williams zieht uns ganz vorsichtig und behutsam in seine Fantastische Welt um Osten Ard, den Sithi, Simon dem tollpatschigen Küchenjungen und natürlich Binabik dem Troll.

Simon ist ein Küchenjunge und selbst diese Arbeit ist ihm teilweise zum anspruchsvoll, er ist verplant, verträumt und total tollpatschig. Auf dem Hofe von König Johann ist er Rachel unterstellt, die oft an ihm verzweifelt weil er ihre Aufträge nicht ausführt und stattdessen lieber vor sich hinträumt.

Um ihn zu motivieren (und sicher auch um ihn mal loszuwerden) schickt sie ihn zu Doktor Morgenes zum arbeiten. Dieser übte schon seit jeher eine Faszination auf Simon aus und die beiden freunden sich trotz ihrer Unterschiede schnell an. Doktor Morgenes stellt Simon als seinen Lehrling ein und nimmt ihn fortan unter seine Fittiche.

Als herauskommt, dass Simon zufällig Zeuge eines Geheimnisses geworden ist muss jener fluchtartig den Hof verlassen. Doktor Morgenes hält ihm den Rücken frei und ebnet seinen Weg durch die Katakomben des Hofes.

Simon ist fortan auf sich selbst gestellt und entwickelt sich langsam vom tollpatschigen, verträumten „Mondkalb“ zu einem jungen tapferen jungen Mann. Er ist auf der Flucht vor den Leuten von Elias dem Sohn des verstorbenen Königs Johann, lernt auf seinem Weg sehr viele verschiedene Nebencharaktere kennen und rutscht immer tiefer in den Kampf der beiden Söhne des Königs hinein als im lieb ist.

Der Einstieg in die Geschichte ist mir total schwer gefallen, wie bei jedem High Fantasy Werk treten eine Menge Charaktere, Namen, Welten und Sprachen auf, die man so schnell nicht geordnet bekommt. Tad Williams hat den Leser zwar sehr langsam rangeführt und nach und nach seine Personen ins Spiel gebracht, aber wer die Vielzahl an fremdartigen Namen nicht gewohnt ist wird hier seine Probleme haben.

Wer an dieser Stelle aber durchhält, wird mit einem epischen Meisterwerk belohnt, was trotz einiger Längen am Anfang eine gigantische Welt präsentiert, die liebevoll durchdacht ist und einen bis zum Ende total fesselt.

Simon war mir von Anfang an total sympathisch und ich freue mich sehr über die Entwicklung die er am Ende vollzogen hat und ich werde auf Jeden Fall die Folgebände auch noch lesen! Dieser Teil endet nämlich mit einem Cliffhanger.

Das Buch ist in der Erstauflage 1988 erschienen und ich würde es von der Komplexität der Welt her mit dem Herrn der Ringe vergleichen. Die Geschichte ist heutzutage keineswegs verstaubt oder altbacken, sondern wirklich High-Fantasy vom Feinsten.

Wer bereit ist sich auf viele Charaktere einzulassen wird hier belohnt! Klare Leseempfehlung von meiner Seite!