Rezension

Highfantasy mit Startschwierigkeiten

Fatebound (1). Bund der Verstoßenen - Bjela Schwenk

Fatebound (1). Bund der Verstoßenen
von Bjela Schwenk

Bewertet mit 3 Sternen

Interessante Charaktermischung, aber die Story konnte nicht so recht fesseln.

Inhalt:
Als Kaya ihre Heimatinsel verlässt, um zu beweisen, dass sie würdig ist, eine Erwachsene genannt zu werden, ahnt sie nicht, dass das Schicksal sie auf eine harte Probe stellen wird. Zusammen mit Tkemen, einem gefallenen Ordenskrieger, Elais, einer ausgestoßenen Elfenmagierin und ihrem Jugendfreund Haku stößt Kaya in das Landesinnere vor und die bunte Gruppe wird unversehens in ein tödliches Spiel aus Magie, Intrigen und Hass verstrickt...

Meinung:
Das Buch "Fatebound - Bund der Verstoßenen" macht zunächst durch ein interessantes Cover und Charakter-Illustrationen auf den ersten Seiten neugierig. So hat man die wichtigsten Charaktere direkt vor Augen und wartet eigentlich nur noch darauf, dass man ihre Geschichte erfährt. 
Bjela Schwenk wirft ihre Leser dann auch direkt im Prolog mitten hinein. Wobei wir hier eigentlich keinen Prolog haben, sondern den ersten Charakter näher vorgestellt bekommen. Andeutungen zu großen, geheimnisvollen Ereignissen oder dem großen Ganzen habe ich dagegen nicht gefunden.

Wer Geschichten mit oft wechselnden Perspektiven nicht mag, der hat es in den ersten Kapiteln von Fatebound nicht ganz leicht. Denn nach dem Prolog lernen wir nach und nach auch die anderen Mitglieder der Reisegruppe, jeweils aus einem anderen Blickwinkel, kennen.
Die Mischung der Figuren ist allerdings sehr gut gelungen.
Die naive Kaya trifft auf den verbissenen Tkemen und die stille Elais. Später schließt sich der Gruppe noch der bedacht handelnde Haku der Gruppe an. Die Gruppe verbindet verschiedene Stärken und Schwächen und enthält schon jetzt einiges an Konfliktpotenzial.

Der Aufbau der Handlung konnte mich dann aber leider nicht fesseln. Bjela Schwenk versteift sich recht stark auf die kleinen Ziele der einzelnen Figuren und entwickelt erst relativ spät im Buch so etwas wie eine große Rahmenhandlung.
Dieses verbissene und engstirnige Vorgehen lässt die Charaktere zwar immer wieder in Situationen stolpern, die die Gruppe festigen sollen. Aber mir fehlte der Rote Faden, der das große Schicksal der Gruppe im ersten Band zumindest andeuten sollte. Ohne das letzte Kapitel hätte Fatebound für mich nach Band 1 sehr gut beendet sein können, denn "Actiongeladene High-Fantasy" stelle ich mir doch ein wenig anders vor.

Pluspunkte sammelte die Autorin bei mir dann wieder mit ihrem Schreibstil und den Ideen, die sie in ihre Geschichte eingebracht hat. Die vier Gefährten kommen aus sehr unterschiedlichen Kulturen, mit eigenen Sitten und Vorurteilen. Diese sind toll ausgearbeitet und die Auseinandersetzung der Vier mit diesen Unterschieden gibt den Figuren einiges an Tiefe.
Die Städte und anderen Handlungsorte des Buches sind sehr gut und anschaulich beschrieben. Und das Buch lässt sich trotz der Schwächen in der Handlung recht flüssig lesen.

Fazit:
"Fatebound - Bund der Verstoßenen" war für mich insgesamt etwas anstrengend zu lesen. Die Charaktere sind bisher interessant, nur die Handlung konnte mich nicht fesseln. Zum Ende hin hat es Bjela Schwenk aber doch geschafft, mich zu überzeugen. Ich werde Band 2 auch lesen, bestimmt entwickeln sich dann noch einige interessante Wendungen.