Rezension

Highlander-Serie Band 8

Ein Schatten von Verrat und Liebe - Diana Gabaldon

Ein Schatten von Verrat und Liebe
von Diana Gabaldon

Der achte Band der Highlander-Serie knüpft nahtlos an den Vorgängerband an. Der Kampf um die amerikanische Unabhängigkeit geht weiter; hier wird vor allem die Schlacht von Monmouth geschildert. Historische Persönlichkeiten wie George Washington, General La Fayette und Benedict Arnold werden lebendig, aber auch das Alltagsleben der vielen "kleinen" Leute. Vor allem geht es aber um Jamie und Claire Fraser, deren Familie und Freunde, und hier werden zunächst einmal die Nachwehen der turbulenten Ereignisse am Ende des siebten Bandes geschildert, aber natürlich gibt es auch wieder neue Komplikationen.

Hier ist besonders auffällig, wie viele "Mesalliancen" es gibt: Ian, der von den Mohawks adoptiert war, verliebt sich in eine Quäkerin, und der Gegensatz zwischen dem kriegerischen Mann und der von Gewaltlosigkeit überzeugten Frau bringt viel Nachdenkenswertes. Ihr Bruder Denzell liebt Dorothea, "Dottie", Grey, eine englische Adelige. Deren Bruder Henry hat sich in seine Zimmerwirtin verliebt, und wie es um den ältesten Bruder Benjamin steht, ist nicht genau bekannt - die Suche nach ihm ist ein ständiges Thema. Und dann ist da noch William, der am Ende des 7. Bandes erfahren hat, dass sein leiblicher Vater gar nicht der Graf von Ellesmere war, sondern der Stallknecht, schottische Rebell und Strafgefangene James Fraser. Er ist also ein Bastard; für die damalige Zeit ein schrecklicher Vorwurf. William ist völlig erschüttert, und auch er verliebt sich äußerst unpassend...

Die Schilderung der verschiedenen Beziehungen nimmt breiten Raum ein, und da die Charaktere so unterschiedlich sind, bleibt das auch interessant. Sehr aufschlussreich fand ich in den vorigen Bänden die Beschreibung von Ians Leben bei den Mohawks, und in diesem Band erfährt der Leser vieles über die Quäker. Und höchst amüsant wird es, wenn Dottie als englische Adelige und die Quäkerin Rachel von Claire Fraser vor ihrer Hochzeitsnacht darüber aufgeklärt werden, was sie erwartet...

Dieser achte Band bietet also wieder eine gelungene Mischung: eine Schilderung von historisch bedeutsamen Ereignissen und Personen und dem Alltagsleben amerikanischer Siedler, Streiflichter auf die Medizin im 18. Jahrhundert und eine Familiensaga mit viel Herz und Schmerz. Fans von Diana Gabaldon sollten sich dieses Buch nicht entgehen lassen. Wer die Highlander-Saga noch nicht kennt, sollte jedoch diesen Band zurückstellen und mit dem ersten, "Feuer und Stein", beginnen, weil die Personen und ihre Verwicklungen sonst unverständlich bleiben.