Rezension

Highlight

Perfectly Broken - Sarah Stankewitz

Perfectly Broken
von Sarah Stankewitz

Bewertet mit 5 Sternen

Fast ein Jahr ist es nun her, dass Brooklyn einen Schicksalsschlag erlitten hat, der ihr ganzes Leben auf den Kopf gestellt hat. Nun hat sie entschieden, weiter weg endlich einen Neuanfang zu wagen, um das Vergangene zu verarbeiten. Doch als sie in Bedford ankommt, offenbart sich ihr direkt das nächste Problem: Eine Tür in ihrem Schlafzimmer, die es mit dem der Nachbarwohnung verbindet.

Anfangs versucht sie, Chase, der nebenan wohnt, zu ignorieren, doch mit jedem Gesprächsfetzen, der zu ihr hinüber dringt, lernt sie ihn besser kennen. Ohne es zu wollen, schafft der junge Mann es, mit seiner vorsichtigen Fürsorge und seinen Klavierstücken ihr Herz zu berühren. Doch je verbundener sich Brooke ihm fühlt, desto stärker plagen sie die Schuldgefühle, die sie daran erinnern, dass ihr Herz eigentlich jemand ganz anderem gehören sollte.

 

Es gibt ja immer dieses Buch, um das kein Blogger oder Social-Media-Nutzer herumkommt, wenn man halbwegs up to date ist. „Perfectly Broken“ war eines dieser Bücher, denen man wirklich überall begegnet, auf das man entsprechend neugierig ist, was aber auch durch den Hype sehr große Erwartungen schürt. Ich persönlich habe dieses Buch über vorablesen kennengelernt und wusste nach der Leseprobe direkt: Das muss ich haben.

 

Ein Eye-Catcher ist das traumhafte Cover mit Prägung, es ist einfach nur wunderschön. Die schlichte Marmorierung gefällt mir wesentlich besser als ein einfarbiges Cover und den Schriftzug musste ich beim Lesen andauernd begrabbeln, shame on me. ^^

 

Wie es mir bei Büchern immer am besten gefällt, wird auch dieses abwechselnd aus der Ich-Perspektive der beiden Hauptfiguren erzählt. Besonders in Brooklyn konnte man sich unglaublich gut hineinversetzen und ich habe von der ersten Sekunde an mit ihr mit gelitten. Ihre Emotionen waren einfach so realistisch und detailliert dargestellt, sodass es ein leichtes war, sich ihre Gemütslage vorzustellen und ihre Gedanken nachzuvollziehen.

Durch den flüssigen, lockeren Schreibstil fliegt man nur so durch die Seiten und hat das relativ kurze Buch leider viel zu schnell beendet. Man ist im letzten Drittel in der typischen Situation, dass man unbedingt wissen möchte, wie es weitergeht, aber gleichzeitig will, dass die Geschichte nie zu Ende geht.

 

Die Figuren sind mir wirklich schnell ans Herz gewachsen. Brooklyn hat alles, was eine gute Protagonistin braucht, ein gutes Herz, Humor, Mut, sie wirkt auf den Leser rundum sympathisch und macht eine bewundernswerte Entwicklung durch. Oft hatte ich das Bedürfnis, sie in den Arm zu nehmen und ihr zu sagen, dass alles gut werden wird, oder einfach eine Runde mit ihr zu weinen und der Trauer ihren Lauf zu lassen.

Chase allerdings hat auch sein Päckchen zu tragen, wenn auch ein für den Leser nicht komplett unerwartetes, da viele Andeutungen im Laufe der Geschichte gemacht werden, die einen auf die richtige Fährte führen. An und für sich ist er vom Charakter her nicht der typische Bad Boy, um den es oft in solchen Storys geht, sondern ein lieber Kerl, der so einige Leserinnenherzen zum schmelzen bringen wird und sich für Brooke ordentlich ins Zeug legt. Ich persönlich hatte ihn echt gern und fand seine Ideen und seine Fürsorge seiner Nachbarin gegenüber unglaublich berührend.

 

Wer plant, in eine neue Stadt in eine neue Wohnung zu ziehen, wird vermutlich auf keinen Fall irgendwo einziehen, wo ein Fremder potenziell Zugang zu seinem Schlafzimmer hat. Die Idee, dass Brooke allerdings in genau so eine Situation gerät, fand ich schon ziemlich verrückt und geht vermutlich auch nur in Büchern auf diese Weise aus.

Doch die Liebesgeschichte von Chase und Brooke war einfach Herzschmerz pur. Allein was Brooklyn in der Vergangenheit durchmachen musste, bricht einem das Herz, doch zu sehen, wie die beiden sich annähern und wie sie dagegen ankämpfen, dass mehr daraus wird, zerstörte mich schlichtweg. Ich konnte Brookes Zweifel so gut verstehen, aber ebenso ihren Wunsch, etwas Neues zu finden. Sarah Stankewitz hat es geschafft, mein Herz zu zerbrechen, es wieder zu flicken, dann darauf herumzutrampeln und es schließlich sorgfältig aufzukehren und erneut zu kleben.

 

Selten habe ich ein derart emotional packendes Buch gelesen, bei dem ich so mit den Figuren mitgefiebert und -gelitten habe. Ich musste weinen, lachen, fluchen und hoffen, oft hätte ich am liebsten alles gleichzeitig getan.

 

Mein Fazit:
Für dieses Buch kann ich eine klare Leseempfehlung aussprechen. Es hat die volle Dosis Emotionen, sympathische, authentische Figuren, eine spannende, neuartige Story und das alles in einem Wohlfühlsetting erster Klasse.

Für jeden New Adult Fan ein Must Read!