Rezension

Highway to Hell

Demon Road
von Derek Landy

Bewertet mit 3.5 Sternen

Derek Landy's Skulduggery Pleasant ist wohl fast jedem ein Begriff. Ich muss zugeben, dass Demon Road mein erstes Buch von dem Autor war. (Skulduggery liegt auf dem SUB). Gelockt hat mich vor allem die Werbung vom Loewe Verlag:
„Demon Road ist ein irrwitziger Roadtrip, eine außergewöhnliche Coming-of-Age Geschichte und zugleich eine großartige Hommage an das amerikanische Horrorgenre, von Stephen Kings Klassikern bis zur Erfolgsserie Supernatural. “

Da Supernatural meine absolute Lieblingsserie ist, hoffte ich auf einen rasanten Roadtrip mit gruseligen Monstern, coolen Charakteren und jede Menge Badass Momenten. So ganz bekommen habe ich das leider nicht.

Gut gefallen haben mir der Roadtrip und die Monster. Die Route führt quer durch die USA und Landy trifft genau die richtige Mischung dabei das Roadtrip Gefühl zu übermitteln, ohne die Strecke allzu genau zu beschreiben und jede 3. Pinkelpause zu erläutern. Auch die Monster fand ich klasse, besonders die Vielfalt und Kreativität, die Landy hier an den Tag legt. Die Monster an sich z.B Hexe sind nichts neues, aber er interpretiert sie auf seine ganz eigene Art und Weise. Die einzelnen Stationen auf der Route gleichen in der Tat ein bisschen den Fällen von Dean und Sam. Handlungstechnisch kann ich also nicht klagen.
Was hat also gefehlt? Schauen wir uns nochmal meine Erwartungen an:

Rasanter Roadtrip mit coolem Auto: check
gruselige Monster ohne 0815 Schema: check
Badass Momente: ok: könnten mehr sein
Coole Charaktere: nope

Da haben wir den Fehler. Die Charaktere. Als erstes haben wir natürlich Protagonistin Amber. Die 16 jährige etwas mollige Teenagerin fällt verständlicherweise aus allem Wolken als sie feststellen muss, dass sie auf dem Speiseplan ihrer Eltern steht. Ich kann verstehen, dass der Schock erstmal tief sitzt, aber dennoch ging sie mir am Anfang tierisch auf den Keks. Sie wäre fast von ihren Eltern getötet worden, hat gesehen wie diese eiskalt zwei Menschen töteten und als sie jemanden trifft der ihr helfen will und aus der Stadt bringen will, heult sie rum, weil sie nicht weg will und lieber über alles reden will. Noch schlimme ist allerdings der Verlust des Handys und dass sie sich dadurch nicht mehr in ihrem Lieblingsserien Forum einloggen kann. Das Mädchen sollte dringend seine Prioritäten überdenken. Später wird sie etwas vernünftiger und reifer, aber in der ersten Hälfte …

Dann ist da Glen. Einen wirrer Typ der zwischendurch eingesammelt wird und offenbar nur dazu da ist als Sidekick zu dienen und hin und wieder pseudowitzige Bemerkungen dazwischen zu rufen. Er erfüllt absolut keine Funktion und ging mir tierisch auf die Nerven.

Als letztes haben wir Milo. Der einzige Charakter den ich wirklich mochte, sogar liebte. Er ist der hart gesottene Monsterjäger, den ich mir gewünscht hatte (gut, eigentlich ist er kein Jäger, aber ihr wisst was ich meine). Besonders als man etwas mehr über seine Vergangenheit herausfindet, bekommt er eine interessante Zwiespältigkeit, die ihm mehr Tiefe verleiht. Und er ist einfach cool. Punkt.

Zum Schluss muss ich noch anmerken, dass ich die Altersempfehlung von 14 Jahren nicht verstehen kann. Ich würde es erst ab 16 empfehlen, immer hin fallen einer Person (steht wortwörtlich so da) die dampfenden Eingeweide auf den Boden. Für 14 ist es zu viel Blut und Gemetzel.

Fazit:
Mit anderen Charakteren hätte das ein grandioser Roman werden können. Ein cooler Wagen, interessante Monster und einiges an Action und Monstergemetzel. Wären Amber und vor allem Glen nur nicht so nervtötend gewesen.