Rezension

Hilfe durch einen imaginären Freund

Crenshaw - Einmal schwarzer Kater - Katherine Applegate

Crenshaw - Einmal schwarzer Kater
von Katherine Applegate

Bewertet mit 3 Sternen

Ernste Geschichte zu einem ernsten Thema, mit einer witzigen Katze

Inhalt:
Jackson merkt, dass etwas nicht stimmt. Es ist kaum genug zu Essen im Haus. Seine Eltern haben mehrere Jobs und nun muss er trotzdem all seine Sachen auf dem Flohmarkt verkaufen. Und plötzlich taucht auch noch Crenshaw, ein schwarzer Kater, groß wie ein Mann, auf und sagt er will ihm helfen.
Das ist vor drei Jahren schon mal passiert. Da haben Jackson und seine Familie für einige Zeit in einem Minivan gelebt. Doch wie soll Crenshaw Jackson helfen können?

Meinung:
Die Geschichte von Jackson und seinem Freund Crenshaw ist eine Geschichte, die heute leider viele Kinder betrifft, denn sie handelt von Armut und was sie mit Kindern macht.
Auch wenn seine Eltern ihn nicht damit belasten wollen, weiß Jackson ganz genau wo das Problem liegt. Aber darf man wütend sein, wenn die Eltern doch sagen dass alles okay ist? Darf man ihnen sagen, dass sie ehrlich sein sollen, auch wenn man selbst nicht ehrlich zu sich ist?

Dieses Buch hat mich sehr nachdenklich und auch ein wenig traurig gemacht.
Jackson ist sehr erwachsen für sein Alter und hat einen sehr ernsten Blick auf die Dinge. Und so können seine Eltern ihn nicht hinters Licht führen. Das Buch erzählt sehr emotional und anschaulich, was die Geldprobleme der Familie mit Jackson machen. Und auch wie er versucht die Probleme seinerseits vor seiner kleinen Schwester zu verbergen.

Die Geschichte die das Buch erzählt ist aber irgendwie so anders, als die die ich nach dem Klappentext erwartet hätte.
Sprachlich ist sie auf jeden Fall für die Zielgruppe um 8 Jahre sehr gut geeignet. Aber sie ist nicht wirklich lustig. Denn es ist nicht lustig arm zu sein und in einem Minivan zu leben. Es ist nicht lustig, wenn man all seine Sachen verkaufen muss und sich schämt seinen Freunden von seinen Problemen zu erzählen.

Das Buch ist etwas merkwürdig aufgeteilt. Wir beginnen die Geschichte im Jetzt. Doch als dann Crenshaw auftaucht macht Jackson einen Sprung und die Geschehnisse von vor drei Jahren und der Moment in dem er Crenshaw kennen lernt werden erzählt. Bevor es dann wieder in die Gegenwart geht. Das hat mich doch etwas verwirrt.

Crenshaw kommt zwar um Jackson zu helfen, doch dafür war er mir doch zu passiv.
Er taucht auf, treibt etwas Unfug und versucht Jackson einen Rat zu geben ohne dabei konkret zu werden. Alles andere muss Jackson alleine schaffen. Der grübelt viel und denkt über Crenshaw nach. Aber der Kater selbst wird nicht aktiv. Das fand ich ziemlich schade, denn Crenshaw hätte sicher das Zeug dazu gehabt, die Geschichte noch etwas mehr aufzulockern.

Fazit:
Die Geschichte dieses Buchs ist wichtig, denn sie zeigt Kinder wie schlimm Armut sein kann und dass man trotz allem ehrlich zu sich und seinen Lieben sein muss.
Und sie zeigt auch, dass ein bisschen Fantasie einem ein Trost und eine Hilfe sein kann.
Eine Fantasy-Geschichte haben wir hier aber eher nicht. Denn Crenshaw ist wie alle imaginären Freunde, eine guter Geist aber mehr auch nicht.
Ergreifend geschrieben aber eben nicht, was der Klappentext verspricht.