Rezension

Himmelsfern fesselte mich

Himmelsfern - Jennifer Benkau

Himmelsfern
von Jennifer Benkau

Bewertet mit 5 Sternen

Inhalt:
Noa will mit der U-Bahn fahren als sie von einer Stimme gewarnt wird nicht einzusteigen. Sie nimmt diese Warnung nicht ernst und verunglückt. Das sie überlebt hat sei einem Mann zu verdanken der sich auf sie geworfen hat, doch ihn zu finden ist nicht leicht.
Als sie glaubt seine Wohnung gefunden zu haben wird sie verfolgt und von Emma, Marlon und seinem Bruder entführt. Die drei haben ein besonderes Geheimnis, eins das man kaum glauben kann und nur noch wenig Zeit lässt.

Meine Meinung:
Jennifer Benkau war mir schon durch Dark Canopy bekannt. Dieses Buch konnte mich aber nicht für sich einnehmen und so ging ich zunächst zwiespältig an eine Leseprobe zu Himmelsfern. Die Geschichte hörte sich gut an und die Leseprobe überzeugt mich.

Ich habe es zu keinem Zeitpunkt bereut dieses Buch lesen zu wollen, denn es fesselte mich von Beginn an. Jennifer Benkau startet mit dem U-Bahn Unglück und schafft es dadurch gleich die Spannung auf ein hohes Level zu setzen. Die Suche nach dem Beschützer und auch alle anderen Geschehnisse lassen die Spannung auf diesem Level verweilen bzw. lassen sie noch steigern.

Drumherum gibt es eine wunderschöne Fantasy und Liebesgeschichte. Eine Geschichte die einen träumen lässt und in der man hofft und bangt, lacht und traurig ist und so jede Art von Gefühl auslöst. Das zwischen Noa und Marlon ist ein wenig verbotene Liebe und doch essenziell wichtig.
Die Geschichte ist etwas Besonderes und das nicht nur weil es mal ein abgeschlossenes Buch ist. Sie hat einen gewissen Zauber und begleitet einen auch wenn man das Buch gerade nicht in der Hand hat.

Die Protagonisten sind gut ausgearbeitet und haben zum Teil sehr viel Tiefe, was für einen Jugendroman nicht immer selbstverständlich ist.
Noa ist Einzelkind aber das durch einen schweren Schicksalsschlag in der Familie, ihre Mutter lebt weit weg und sie wohnt bei ihrem Vater, der die Erziehung scheinbar recht locker sieht, sich aber einschaltet wenn es nötig ist. Noa kann nicht loslassen, hat gute Freunde und ihr Hobby ist der Poi Tanz. Sie steht zu ihren Worten und auch zu ihren Freunden und wirkt sehr Pflichtbewusst.
Marlon wirkt älter als er ist, was wohl an seiner Geschichte liegt. Er sorgt sich um seinen Bruder und er übernimmt viel Verantwortung. Die die ihm nahe stehen setzt er vor seine eigenen Interessen und vernachlässigt sich dann und wann auch selber.

Natürlich wäre es zu schön wenn es keine „Gegner“ geben würde, aber die sind eher unterschwellig zu spüren. Es gibt ein paar Szenen in denen sie offensichtlich werden, aber zum größten Teil steht die Geschichte von Noa und Marlon mit Vergangenheit und Zukunft im Vordergrund.

Das Ende ist wie oben erwähnt abgeschlossen und es ist angenehm zu lesen wie etwas endet und nicht warten zu müssen dass der Folgetitel erscheint. Hier hat Jennifer Benkau ein Outro geschrieben so dass am Ende wirklich alle Fragen geklärt sind, aber so das auch noch ein wenig Raum für die eigene Fantasie bleibt.