Rezension

Hinrichtung

Hinrichtung - Werner Stanzl

Hinrichtung
von Werner Stanzl

Bewertet mit 3 Sternen

So etwas haben Commissario Bruno Vossi und sein Team auch noch nicht gesehen. Sie werden früh morgens zu einem Tatort in Cormons gerufen, ein Mann ist festgebunden am Laternenpfahl mit Steinen überhäuft worden. Der Plan ist gut durchdacht, denn es gab absolut keine Zeugen.

Als kurz danach ein weiterer Priester durch einen gut durchdachten Plan stirbt, werden Stimmen laut, dass dahinter islamistische Dschihadisten stecken. Doch Vossi und sein Team glauben nicht so wirklich dran und ermitteln auch in andere Richtungen.

Die Ermittlungsarbeiten werden durch die Vorbereitungen des Papstbesuches und des Ferragostos erschwert.

Kann Vossi den Mörder vorher noch dingfest machen?

 

Mit "Hinrichtung" hat der Autor Werner Stanzl einen Krimi geschrieben, indem es um Fanatismus und deren Auswirkungen geht. Dies ist ein sehr aktuelles Thema und ich war sehr neugierig auf dieses Buch.

 

Gleich zu Anfang wird mit der Steinigung und der Entführung eine gute Spannung aufgebaut. Die Inszenierung der Steinigung ist gut gelungen und hat einen eiskalten Schauer über meinen Rücken laufen lassen. Und auch die Entführung ist gut ausgeklügelt worden, hier wird die Neugierde geweckt, wer dahinter steckt.

 

Dann aber wurde mein Lesefluss immer wieder durch die vielen verschiedenen italienischen Worte und auch den anderen Fremdworten behindert und ich kam immer wieder raus.

Zum Schluss hatte ich auch noch Schwierigkeiten die verschiedenen Kirchenmänner auseinander zu halten.

 

Die Landschaftsbeschreibungen sind sehr bildhaft und schön, ich bekam richtig Lust auf Urlaub.

Auch die Protagonisten gefallen mir sehr gut. Bruno Vossi ist mir sehr sympathisch, er ist ruhig und besonnen, ein Genießer und sehr geschichtsinteressiert. Er kommt authentisch rüber und ich höre seinem "Unterricht" gerne zu. Und endlich mal ein Kommissar, der eine liebevolle und sympathische Frau hat und ein normales Leben führt.

Roberto finde ich cool, seine 180°-Wende mit dem Auto ist echt genial. Was ihn mir auch sehr sympathisch macht, ist das er Bruno bei seinen Geschichte nicht unterbricht, obwohl er sie schon gefühlte tausendmal gehört hat. Die beiden ergänzen sich, glaube ich, ganz gut.

 

Durch aktuelle politische Themen, geschichtliche Aspekte und Religionskonflikte wird der Krimi interessant, leider leidet die Spannung etwas, deshalb bekommt er nur 3 Sterne von mir.