Rezension

*+* Hinterließ ein beklemmendes Gefühl in mir *+*

Der Totschläger - Chris Carter

Der Totschläger
von Chris Carter

Bewertet mit 4 Sternen

Liebe Lesefreunde, zum Originalbericht auf meinem Bücherblog geht es hier entlang: http://irveliest.wordpress.com/2014/07/03/chris-carter-der-totschlager/

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Inhalt:
Er sagt, du hast keine Wahl. Er sagt, du kannst nur zusehen.

Es liegt nicht in deiner Macht, seine Taten zu verhindern.

Aber es gibt immer Wege.

Und du wirst jeden einzelnen gehen.

Bis du ihn gefunden hast.

(Quelle: Ullstein Verlag)

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Das Cover:
Man sieht einen verschlossenen Behälter, der mehrfach gesichert ist, unter anderem mit einer schweren Eisenkette. Sehr einschüchternd springt mit der Titel in großen roten Lettern ins Auge: DER TOTSCHLÄGER.
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Meine Meinung:
Einige Zeit vor dem Erscheinungstag des Thrillers habe ich ein längere Leseprobe gelesen und war sehr enttäuscht, dass diese so schnell durchgelesen war. Ungeduldig ersehnte ich die Veröffentlichung des Buches.
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Der Thriller las sich so schnell weg wie die anderen Chris-Carter-Bücher . Der Schreibstil ist gewohnt flüssig und geschmeidig. Besonders gelungen fand ich die kleinen Cliffhanger zum Ende vieler Kapitel, die mich beim Lesen immer weiter trieben. Wie man Spannung erzeugt, aufbaut und hält, das weiß der Autor sehr genau!
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Er beherrscht sein Handwerk genauso meisterhaft wie seine Ermittler ihre Polizei-Arbeit. Das Team Garcia-Hunter überzeugte mich einmal mehr. „Der Totschläger“ ist der fünfte Fall der beiden und ihre Zusammenarbeit funktioniert wunderbar. Sie kennen sich in- und auswendig und halten zusammen wie Pech und Schwefel. Jedoch, dieses starke Band war zum Schluss des Buches gefährdet….. Im großen Finale kam so einiges zusammen.
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Bis es soweit war, mussten leider viele Menschen sterben. Was ich am schlimmsten fand war, dass die breite Masse daran einen Teil der Schuld trug. Warum? Der skrupellose Täter plante seine Szenarien als perfekte Live-Show im Internet. Die Zuschauer, die für mich ebenso krank waren wie der Mörder selbst, konnten über die Todesart des Opfers abstimmen. Ist doch lustig und ein toller Nervenkitzel, oder? Schließlich liegt man ja nicht selbst im Todeskasten…. An diesen Stellen wurde es immer ziemlich still in mir. Ich fragte mich, was würden mögliche Zuschauer tun, wenn es diese „Todes-Shows“ wirklich gäbe. Noch beklemmender wurde das Gefühl in mir als mir bewusst war, dass man gar nicht weiß, welche Spiele auf illegalen Seiten bereits gespielt werden. Ich riss mich immer wieder zusammen – schließlich las ich einen Thriller und keinen Bericht im Spiegel – und kam zurück ins Geschehen.
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Neben Garcia und Hunter spielten noch einige weitere Personen eine Rolle, als Opfer, Angehörige, Ermittler etc. Jedem widmete sich Chris Carter mit einer angemessenen Portion Aufmerksamkeit. Von jedem erfuhr man so viel, wie nötig war, um die Geschichte rund zu machen und die Charaktere zu verstehen. Und nun komme ich zu meinem einzigen Kritikpunkt: Dem Täter. Warum er diese Taten vollstreckte, warum auf genau diese Art und Weise und sie an genau diesen Menschen ausführte, wurde sehr eingehend und verständlich erklärt. Nicht, dass mich jemand falsch versteht: Ich bin keineswegs für die Selbstjustiz. Ich konnte nur gut nachvollziehen, was in dieser Person vorging und fand – auf fiktiver Ebene – diesen Plot sehr schlüssig. Jedoch hätte mich ein Erzählstrang „Die Sicht des Täters“ noch sehr viel mehr gepackt als immer alles aus dem Mund der Ermittler zu erfahren. Da wäre für mich noch ein gutes Stück Spannung und Atemlosigkeit mehr drin gewesen.
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Was mir wiederum sehr gut gefallen hat, waren die guten Hintergrundinformationen. So ganz nebenbei herrlich leicht eingewoben in den Lesefluss erfuhr ich einige interessante Dinge über Cyberkriminalität und Computer, vor allem über die technischen Voraussetzungen für diese Art der „Online-Live-Shows“. Die Ausflüge in die menschliche Psyche sind wieder hervorragend gelungen und an manchen Stellen wurde mir angst und bange, wenn ich in besonders tiefe Abgründe blickte. Aber auch die Passagen zu Spurensicherung und Gerichtsmedizin gefielen mir gut.
Meine Ermittler haben mich wieder vollends überzeugt und ich freue mich bereits jetzt auf den sechsten Fall für das Team Hunter-Garcia.
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Mein Fazit:
Den Thriller fand ich wirklich gut, aber die Sichtweise des skrupellosen Menschen, der andere nach so brillanter Planung derart quält, hätte diesem Thriller noch mehr Sprengkraft verliehen. Ich vergebe 4,5 von 5 Sternen.
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Infos zum Buch:
„Der Totschläger“ von Chris Carter ist am 16.06.2014 unter der ISBN-Nr. 13 9783548285764 im Ullstein Verlag erschienen. Es umfasst 464 Seiten und ist auch als Ebook erhältlich.

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