Rezension

His Dark Symphony

His Dark Symphony - Pam Godwin

His Dark Symphony
von Pam Godwin

Bewertet mit 4 Sternen

Im Rahmen einer Vorableserunde durfte ich „His Dark Symphony“ von Pam Godwin lesen. Es war mein erstes Buch der Autorin.

Schon die Leseprobe zum Buch hat mich nicht mehr los gelassen. Das düstere Versprechen auf den ersten Buchseiten hat mich in seinen Bann gezogen und zugleich haben mich die dunklen Schatten und die Ahnung von Gewalt zurückschrecken lassen.

Dieses ambivalente Empfinden hat mich das ganze Buch hindurch nicht mehr los gelassen.

Aber erst einmal zum Inhalt:

Ivory ist 17 Jahre alt und besucht eine Privatschule. An ihrer Schule ist sie eine Außenseiterin und ihr Zuhause bietet ihr seit dem Tod ihres geliebten Vaters keinen Schutz mehr. Einzig in ihrer Musik, wenn sie Klavier spielt, findet sie Zuflucht, Vergessen und Wärme. All ihr Streben ist darauf ausgerichtet das letzte Schuljahr irgendwie zu überstehen und dann an die Musikhochschule nach New York zu gehen.

Der neue Musiklehrer Emeric Marceaux könnte ihr einen Strich durch all ihre Pläne machen, denn er wird den begabtesten oder die begabteste Schülerin für die Musikadakemie auswählen.

Emeric ist einen dunklen Pakt eingegangen, damit er wieder an einer Schule unterrichten kann und er kann sich keine Fehler leisten. Vom ersten Blick an fasziniert ihn seine Schülerin Ivory und verbotene Sehnsüchte erwachen, denen er niemals nachgeben darf. Seine Schülerin ist für ihn verboten!

Mich hat die Geschichte von der ersten Zeile an in ihren Bann gezogen und es ist mir schwer gefallen mich zwischendurch von ihr zu lösen.

Die Handlung wird im kapitelweisen Wechsel aus Emerics und Ivorys Sicht erzählt, was mir gut gefallen hat, da ich so Einblick in die Gedankenwelten beider bekommen habe und ihnen nahe gekommen bin.

Ivory hat seit dem Tod ihres Vaters die dunklen Seiten des Lebens bzw. von Männern kennenlernen müssen. Das Missbrauchsthema war für mich harter Tobak und ich musste meiner lebhaften Vorstellungsgabe die Zügel anlegen, damit mich die Geschichte nicht ganz in ihren Abgrund zieht.

Als Emeric in Ivorys Leben tritt wandelt sie sich und lernt Seiten an sich und im Leben kennen, die ihr zuvor gänzlich unbekannt waren.

Die Anziehungskraft zwischen den Beiden ist schön beschrieben und von diesem Prickeln zu lesen hat mir feuchte Hände beschert und mein Herz bis zum Hals schlagen lassen, zugleich hatte ich an manchen Stellen mit der Darstellung von Ivory zu kämpfen und habe mich gefragt, ob man sich nach solch traumatischen Erlebnissen, die über Jahre hinweg gingen, wirklich so „schnell“ und dermaßen vollständig jemandem öffnen und hingeben kann?

Emeric war als Protagonist total spannend für mich, weil er auf der einen Seite so autoritär, dominant und berechnend auftritt, auch skrupellos sein kann und zugleich war er im Umgang mit Ivory sehr liebevoll und fürsorglich. Natürlich verfolgt er bei allem beharrlich seinen Weg und zieht seine Schülerin in seine Welt.

Mir hat gut gefallen, wie die mit BDSM verbundene Verantwortung und die große Bedeutung von Vertrauen zueinander, in dem Verhältnis zwischen Ivory und Emeric dargestellt wurde. Auch die erotischen Szenen an sich sind ansprechend beschrieben.

Ab der Mitte des Buchs wird die Handlung immer mehr von dem erotischen Geschehen zwischen den beiden Protagonisten dominiert und das hat mir den Lesespaß etwas vergällt, da so die Geschichte merklich auf der Strecke blieb und ich mich beim Lesen durchaus gefragt habe, um was es jetzt eigentlich – neben der Erotik – geht.
Die vorhandenen Ansätze für eine spannende Geschichte werden so immer mehr in den Hintergrund gedrängt und jeder mögliche und tatsächliche Konflikt verpfufft bereits im Entstehen. Hierdurch verschenkt das Buch einiges an Potenzial.

Für mich ist „His Dark Symphony“ eine mitreißend zu lesende Mischung aus Dark Romance und BDSM. Leider geht die Ausgewogenheit der Handlung zugunsten der Erotik im Verlauf verloren, aber alles in allem habe ich die düstere Lovestory trotzdem gern gelesen.

4 Bewertungssterne gibt es von mir dafür.